De Maizière übergeht Kanzlerin

Merkel und Altmaier wussten nichts von Rückkehr zu Dublin-Prüfung

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Flüchtlingskoordinator Peter Altmaier (beide CDU) sind nicht über die Entscheidung informiert worden, bei syrischen Flüchtlingen wieder das Dublin-Verfahren anzuwenden. Diese Entscheidung sei in der Ressortverantwortung des Bundesinnenministeriums von Thomas de Maizière (CDU) getroffen worden, erklärte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Wirtz am Mittwoch. Nach der Verordnung muss ein Schutzsuchender in dem EU-Staat einen Asylantrag stellen, in den er zuerst eingereist ist.

Derweil stößt die Wiedereinführung des Verfahrens auf Kritik. Die Organisation Pro Asyl warf de Maizière deswegen vor, »ein integrationspolitisches Fiasko anzurichten«. Aufwendige Einzelfallprüfungen würden das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge lahmlegen und die Unsicherheit über den Rechtsstatus der Betroffenen auf eineinhalb bis zwei Jahre verlängern - auch wenn die tatsächliche Zahl von Abschiebungen gering sein werde. Agenturen/nd Seiten 6 und 7

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.