AfD-Klientel ostdeutscher und männlicher als 2014
72 Prozent Männer finden sich unter den potentiellen AfD-Wählern
Berlin. Die Anhängerschaft der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) hat sich nach einer Forsa-Umfrage innerhalb der vergangenen eineinhalb Jahre deutlich verändert. Verglichen mit einer früheren Befragung vom Mai 2014 sei sie jetzt stärker geprägt von Ostdeutschen, Männern und sich politisch rechts verortenden Sympathisanten, berichtete die »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung« als Auftraggeberin des für die Erhebung verantwortlichen Forsa-Instituts.
Befragt wurden Bürger, die im theoretischen Fall einer unmittelbar anstehenden Bundestagswahl AfD wählen würden. Im Mai 2014 hatten noch 18 Prozent von ihnen aus Ostdeutschland gestammt - jetzt sind es 28 Prozent. Der Anteil der Männer stieg von 69 auf 72 Prozent, der Anteil der Über-45-Jährigen von 63 auf 71 Prozent. Und während sich vor eineinhalb Jahren noch 28 Prozent der AfD-Anhänger politisch als rechts verorteten, sind es inzwischen 38 Prozent. Forsa-Geschäftsführer Manfred Güllner sprach von »Merkmalen, die für eine rechtsradikale Partei typisch sind«.
In der Wählergunst fällt die AfD aktuell allerdings wieder zurück. In der wöchentlichen Emnid-Erhebung für die »Bild am Sonntag« kommt sie nur noch auf 7 Prozent (minus 1 Punkt). Anfang November hatte sie noch bei 9 Prozent gelegen, beim INSA-Institut Mitte des Monats sogar bei 10,5 Prozent. dpa/nd
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