Werbung macht peng

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Berlin. »Lasst uns die Bundeswehr hacken!« Dazu rief am Montag das Satire-Kollektiv Peng! auf. Und startete seine Anti-Bundeswehr-Kampagnenseite machwaszaehlt.de, auf der über den Berufsalltag des »Arbeitgebers« aufgeklärt wird. Demnach wird jede zweite Frau in der Bundeswehr sexuell belästigt, die Bundeswehr beteiligt sich an 16 Auslandseinsätzen, 3500 Soldaten nahmen sich bisher im Dienst das Leben und 1602 Bundeswehrangehörige ließen sich im vergangenen Jahr aufgrund psychischer Erkrankungen behandeln. Zudem stuften sich rund 26 Prozent der Soldaten und Soldatinnen selbst als rechts ein, 2013 seien 58 rechtsextreme Vorfälle registriert worden.

Auf Twitter ergänzt Peng! unter dem Hashtag machwaszaehlt seine Kampagne mit abgewandelten Bundeswehrsprüchen im Tarnfarben-Stil. »Wir schießen die Bösen einfach ab«, wird versprochen und gefragt: »Willst du auch mal Zivilisten töten?« Unter dem Hashtag fanden sich schnell viele weitere Werbeagenten gegen die Bundeswehr. Katharina König, Thüringer Landtagsabgeordnete der LINKEN, twitterte: »Umgang mit Sprengstoff und Waffen lernen? Die Bundeswehr macht’s möglich.« Dazu ein Foto des Bundeswehrausweises von Uwe Mundlos, ehemaliger Panzergrenadier und NSU-Terrorist. Andere Twitterer trugen mit weiteren Tätigkeitsbeschreibungen zu einem umfangreichen Berufsbild bei: Von Schildkrötenrennen über das Spindsaufen bis zur Unterstützung von »Koppabhackern« in Saudi-Arabien im Namen der Demokratie.

Als Service für potenzielle Berufseinsteiger hat Peng! noch einen guten Tipp parat. »Wenn du deinen Mitmenschen helfen und die Gesellschaft wirklich voranbringen möchtest, ergreife einen sinnvollen Beruf«, heißt es auf der Internetseite. Die »Agentur für Zivilgesellschaft« rät dazu, Erzieher/in, Flüchtlingsunterstützer/in oder Lehrer/in zu werden. Elsa Koester Foto: dpa/Patrick Pleul

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