Zurück zu den Wurzeln
Simon Poelchau über die Verluste bei der Deutschen Bahn
Einst hatte das politische Berlin viel mit der Deutschen Bahn vor: Sie sollte privatisiert werden und an die Börse gehen. Auf Grund der Finanzkrise wurde daraus nichts. Was blieb, ist jedoch die Ausrichtung ihres Geschäftsmodells auf möglichst viel Profit. Ähnlich wie die auch einst staatliche Deutsche Post sollte die Bahn zum internationalen Logistikkonzern umgebaut werden.
So ganz geklappt hat dies nicht. Das Staatsunternehmen wird dieses Jahr vermutlich einen Verlust von 1,3 Milliarden Euro einfahren, wie sein Chef Rüdiger Grube am Mittwoch bekannt gab. Abschreibungen im Güterverkehr sind schuld. Grube will deswegen wieder zurück zu den Wurzeln des Unternehmens. Besserer Service und mehr Pünktlichkeit beim Fernverkehr sollen es richten. Das ist auch gut so, denn als eine klimafreundliche und günstige Alternative zum Auto hat die Bahn kräftig abgewirtschaftet. Oft ist sie zu spät. Und ein Zugticket von Berlin nach München kostet schnell ein Vielfaches des Preises eines Fluges von der Hauptstadt in eine andere europäische Metropole.
Neue Anzeigetafeln auf den Bahnsteigen und kostenloses WLAN auch in der zweiten Klasse reichen da aber nicht aus. Stattdessen muss sich die Bahn wirklich auf ihre Wurzeln besinnen und als Verkehrsunternehmen wieder ihre Funktion innerhalb der öffentlichen Daseinsvorsorge wahrnehmen. Dies beißt sich jedoch mit der Maxime, möglichst viel Profit zu machen.
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