Erwerbsloser Flüchtling in Extra-Statistik

Bundesagentur: Aufenthaltsstatus eigenes Merkmal

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Flüchtlinge sollen in der deutschen Arbeitslosenstatistik künftig extra ausgewiesen werden können. In die IT-Systeme sei der Aufenthaltsstatus als Merkmal aufgenommen worden, sagte eine Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag. Die Opposition im Bundestag warnte vor Schönfärberei der Arbeitslosenstatistik. BA und Bundesregierung betonten jedoch, Flüchtlinge würden nicht aus der Statistik herausgerechnet.

Die Bundesregierung wertete diese Ausweisung als entscheidenden Schritt zur Verbesserung der Informationen, wie eine Sprecherin des Arbeitsministeriums sagte. »Es ist nicht beabsichtigt, Flüchtlinge aus der Statistik ›herauszurechnen‹. Sofern diese die Kriterien der Arbeitslosigkeit erfüllen, werden sie selbstverständlich auch als solche gezählt werden.« Auch zwei Quoten werde es nicht geben.

Die Linkspartei wandte sich zwar nicht gegen mehr Transparenz, warnte aber vor Schönfärberei. »Bei der Gesamtzahl der Arbeitslosen sind die Asylbewerber in der offiziellen Statistik zu integrieren«, sagte der LINKEN-Arbeitsmarktexperte Klaus Ernst der dpa. Der Deutsche Gewerkschaftsbund dagegen begrüßte die Statistikpläne. »Anhand der Statistik wird dann deutlich, ob es bei der Integration von Flüchtlingen Fortschritte gibt und welche Regionen zusätzliche Unterstützung benötigen«, sagte Annelie Buntenbach vom DGB-Vorstand. dpa/nd

Kommentar Seite 4

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal