Schießerei in Kalifornien: Motiv weiterhin unklar

Ermittler finden Waffenlager mit Rohrbomben und Munition

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington. Nach der Schießerei in einer Sozialeinrichtung in Kalifornien sind die Motive der mutmaßlichen Täter nach wie vor unklar. Ermittler fanden am Donnerstag ein großes Waffenlager mit Rohrbomben und Munition in der Wohnung des Ehepaars Syed Rizwan F. (28) und Tashfeen M. (27). US-Präsident Barack Obama sagte in einer Ansprache, man wisse nicht, ob die Täter weitere Pläne hatten. Die Bundesbehörde FBI leite die Ermittlungen.

Bei einer Weihnachtsfeier in einer kommunalen Einrichtung im kalifornischen San Bernardino östlich von Los Angeles hatten am Mittwoch zwei Personen mit Sturmgewehren um sich geschossen. Sue töteten nach Polizeiangaben 14 Menschen, 21 wurden verletzt. Laut Medienberichten haben die beiden vor der Bluttat ihr sechsmonatiges Baby zur Großmutter gebracht. Die Angreifer wurden vier Stunden nach dem Überfall im Feuergefecht mit der Polizei erschossen.

Wie kalifornische Medien weiter berichteten, führte das muslimische Paar in Kalifornien ein eher zurückgezogenes Leben. F. war US-amerikanischen Staatsbürger. Wie die »Los Angeles Times« berichtete, ist er 2014 nach Saudi Arabien gereist, um M. abzuholen und als Ehefrau in die USA zu bringen. Tashfeen M. stammt demnach wie die Eltern ihres Mannes aus Pakistan. Das Massaker nur wenige Tage nach der Bluttat in Colorado, bei der drei Menschen in einer Klinik erschossen wurden, hat in den USA erneut die Debatte um Schusswaffenkontrolle belebt. Obama forderte strengere Gesetze.

Der US-Senat stimmte am Donnerstag jedoch mit 50 zu 48 Stimmen gegen einen Entwurf, Personenüberprüfungen bei Schusswaffenkäufen im Internet zu stärken. Zudem sprach sich der Senat gegen eine Vorlage aus, allen Personen auf der sogenannten »No Fly«-Liste den Schusswaffenkauf zu verbieten. Auf dieser Liste stehen Personen, die wegen Terrorverdachts in den USA kein Passagierflugzeug betreten dürfen. Der republikanische Senator John Cornyn erklärte laut »Washington Post«, ein solches Verbot wäre »unamerikanisch«, denn die Liste sei fehlerhaft. epd/nd

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