Rauchmelder werden Pflicht

Verband warnt vor höheren Mieten durch neue Bauregeln

  • Bernd Kammer
  • Lesedauer: 2 Min.

Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) will den Wohnungsbau auch durch eine Neufassung der Bauordnung ankurbeln. Eine entsprechende Vorlage wurde im Senat beschlossen. So soll die Lückenbebauung durch Verringerung der notwendigen Abstandsflächen erleichtert werden. Ein Drittel aller Neubauwohnungen soll barrierefrei sein, ab 2020 sogar die Hälfte. Zudem sollen alle Wohnungen künftig per Rauchmelder geschützt werden. Berlin ist damit eines der letzten Bundesländer, das eine Rauchmelder-Pflicht einführt. Verantwortlich für den Einbau ist der Vermieter, die Kosten kann er laut Geisel aber auf die Mieter umlegen. Das Parlament muss der Novellierung noch zustimmen.

Bei den Wohnungsverbänden stößt die Neuregelung auf Kritik. Der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) befürchtet deutliche Mehrkosten. Durch den größeren Flächenverbrauch und mehr Planungsaufwand seien barrierefreie Wohnungen um bis zu 16 000 Euro und damit zehn Prozent teurer. Um weitere sieben Prozent bzw. 11 000 Euro würden sie sich verteuern, wenn am 1. Januar nächsten Jahres die nächste Stufe der Energieeinsparverordnung des Bundes in Kraft tritt. Der Bau einer 75 Quadratmeter großen Neubauwohnung würde um bis zu 27 000 Euro teurer. Dadurch könnten die Mieten im Neubau um mehr als 1,50 Euro pro Quadratmeter auf 12,50 Euro steigen.

Für den Bauexperten der Grünen, Andreas Otto, deuten die Klagen auf mangelnde Innovationsfähigkeit hin. Verbände und Bauindustrie sollten endlich neue Wohnformen und sparsame Wohnungsquerschnitte erfinden.

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