Konzertierte Aktion gegen Linke?

Brandanschläge auf Wohnwagen in Leipzig

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. In Leipzig hat es eine Serie von Brandanschlägen auf Wohnwagen gegeben - es handelt sich womöglich um eine gezielte Attacke gegen Linke. Wie die Polizei meldete, versuchten Unbekannte in den Stadtteilen Lindenau und Plagwitz, Fahrzeuge in Brand zu setzen - in einem Fall konnte nur durch das Eingreifen eines Passanten der »Brand von insgesamt elf Wohnwagen« verhindert werden. »Zusätzlich gelang es unbekannten Brandstiftern in Connewitz, einen Oldtimer-Wohnwagen vollständig in Brand zu setzen. Dort wiederum wurden noch drei weitere Fahrzeuge durch die Hitze beschädigt«, so die Polizei.

Wie es im Blog »Störungsmelder« heißt, sprechen nicht nur der Zeitpunkt aller drei versuchten Brandanschläge, sondern »auch die gewählten Objekte der Brandstiftungen« für eine gezielte, koordinierte Aktion. Wie bei einer vergleichbaren Brandstiftung vor wenigen Wochen im als alternativ bekannten Stadtteil Connewitz habe »es auch dieses Mal Fahrzeuge« getroffen, »welche durch den Umbau zum Wohnmobil oder auch durch Aufkleber auf einen linken Hintergrund oder zumindest einen vermeintlich alternativen Lebensstil der Halter schließen lassen. Hinzu kommt, dass ein großer Teil der Wägen in der direkten Nähe linker Hausprojekte parkte«, so der »Störungsmelder«.

Im Internetportal linksunten.indymedia.org heißt es in einem von »Anwohner*innen« unterzeichneten Text, »durch den Modellstil der betroffenen Autos und die Örtlichkeit in linksgeprägten Stadtteilen, in denen die Anschläge geschahen, ist davon auszugehen, dass gezielt Fahrzeuge des ›linken Milieus‹ gewählt worden sind. Dies legt nahe, dass es sich bei den Brandanschlägen um einen faschistischen Angriff auf linke Strukturen und Menschen in Leipzig handelte, bei dem die Täter*innen koordiniert agierten«.

»Es wird geprüft, ob rechtsextreme Motive infrage kommen«, so eine Polizeisprecherin am Mittwoch in Leipzig. Die Sprecherin betonte jedoch, dass es noch keine konkrete Spur gebe und in alle Richtungen ermittelt werde. nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal