Berlin spart das Wegfahren

Nicolas Šustr ist beim Yoga noch nicht so weit wie BSR und BVG

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 2 Min.

Während sich der gemeine Berliner früher kugeln konnten, wenn in London, Amsterdam oder Florenz nach drei Schneeflocken das allgemeine Chaos ausbrach, muss er dafür gar nicht mehr wegfahren. Zugegeben: Es waren mehr als drei Flocken, aber total überraschend kam die weiße Pracht ja nicht. Menschen und Material lechzten doch sicherlich seit Monaten danach, sich austoben zu dürfen.

Was sich heute morgen auf den Berliner Straßen abspielte machte aber eher den Eindruck, als habe ein selten beobachtetes Naturphänomen nun auch hier zugeschlagen. Stundenlange Staus auf den Ausfallstraßen, ein Verkehr, der teilweise an Römer Verhältnisse erinnerte, inklusive Polizei und Krankenwagen mit Blaulicht, die minutenlang nicht vorwärts kamen. Und die Busse der BVG mittendrin, was bedeutete, dass mancherorts eine halbe Stunde keiner kam.

Und die S-Bahn? Ach. Jahrelangen ritualisierten Pressemitteilung zum Trotz, die den Abschluss der Wintervorbereitungen verkündeten, gab es neben den üblichen Weichenstörungen eine Überraschung: Schwierigkeiten beim Antrieb, die Züge konnten nicht vollständig beschleunigen. Es war wohl wieder dieser böse Flugschnee, der uns schon vor ein paar Jahren beschäftigt hatte.

Auch die Straßenbahn entzieht sich nicht den Widrigkeiten, am Alexanderplatz ließ ein Eisblock sogar einen Zug entgleisen. Als »völlig normal« bezeichnet die BVG die Lage. Sie will nicht, dass ich mich sorge, weil sie mich ja neuerdings liebt. Ich sorge mich.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal