Sarah Palin stellt sich hinter Donald Trump

Auftrieb für umstrittenen Favoriten der Republikaner

  • Gregor Waschinski, Washington
  • Lesedauer: 2 Min.
Die erzkonservative US-Politikerin Sarah Palin hat sich im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner hinter Donald Trump gestellt.

»Er weiß, wie man angreift. Also Truppen, haltet durch, Hilfe ist auf dem Weg!«, rief Sarah Palin, die Galionsfigur der Tea-Party-Bewegung, bei einer Wahlkampfveranstaltung mit Trump am Dienstagabend in Ames in Iowa. Er fühle sich »geehrt«, sagte Trump und lobte Palin als »hochkarätige Person, für die ich viel Respekt habe«.

Bei der vorletzten Präsidentschaftswahl 2008 hatte der republikanische Kandidat John McCain die damalige Gouverneurin von Alaska zu seiner Vizekandidatin gemacht, das Duo verlor aber gegen den Demokraten Barack Obama. Seit der Niederlage kandidierte Palin nicht mehr für ein politisches Amt, meldet sich aber regelmäßig in konservativen Medien zu Wort und stützte Kandidaten vom rechten Rand bei Kongresswahlen.

Palin hatte während des Wahlkampfes 2008 wegen ihrer fehlenden außenpolitischen Kenntnisse viel Spott auf sich gezogen. Ihre Anhänger feierten sie dagegen als bodenständige und patriotische Anwältin erzkonservativer Werte. Mehrere republikanische Präsidentschaftsbewerber hatten sich um Palins Unterstützung bemüht, darunter der Senator Ted Cruz.

Bei ihrer Ansprache am Dienstag attackierte sie den demokratischen Amtsinhaber Obama scharf. Er sei ein »Chef-Kapitulierer mit weichen Knien«, der im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) versagt habe. »Seid ihr bereit für einen Oberkommandierenden, der unsere Krieger ihren Job erledigen lässt, damit sie dem IS in den Hintern treten?«

Der Auftritt der erklärten Waffenliebhaberin wurde von Berichten überschattet, ihr Sohn Track sei wegen häuslicher Gewalt verhaftet worden. Laut Gerichtsunterlagen war er in Palins Haus in Alaska mit seiner Freundin in betrunkenem Zustand in einen heftigen Streit geraten, schlug ihr ins Gesicht und drohte dann, sich selbst zu erschießen. Dessen ungeachtet könnte die Unterstützung Palins Trump wichtige Stimmen bringen, wenn am 1. Februar in Iowa die erste Vorwahl der Republikaner stattfindet. Dort liefern sich Trump und Cruz in Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Landesweit sehen die Meinungsforscher Trump deutlich vorne. Der Immobilienmilliardär macht im Wahlkampf Stimmung gegen illegale Einwanderer und Muslime. Sein zentrales Versprechen ist, »Amerika wieder großartig« zu machen. AFP

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