Tanzen gegen Gewalt an Frauen

Menschenrechtsorganisationen rufen für den 14. Februar zum Protest gegen Gewalt und Zwangsheiraten auf

  • Lesedauer: 2 Min.
Gewalt gegen Frauen hat unterschiedliche Formen – physische, sexuelle, psychologische. Einige Arten der Gewalt wie der Menschenhandel sind grenzüberschreitend. Gewalt kann Frauen jeden Alters treffen.

Menschenrechtsorganisationen rufen erneut zu einem Tanz-Protest gegen Frauengewalt auf. Mit dem Aktionstag am Sonntag, den 14. Februar, soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass Schätzungen zufolge etwa jede dritte Frau Opfer von Gewalt oder Zwangsheiraten wird. Der weltweite Protest steht unter dem Motto »One Billion Rising« – Eine Milliarde erhebt sich. Warum eine Milliarde? Soviel Frauen der Welt sind nach groben Hochrechnungen der Kampagne von Gewalt betroffen.

In Deutschland soll es nach Angaben von Initiatoren in mehr als 100 Städten Tanz-Proteste geben. In Berlin findet das Treffen vor dem Brandenburger Tor statt, wie letztes Jahr als sich dort ca. 1000 Personen beteiligt hatten. Die Kampagne »One Billion Rising« tanzt zum Valentinstag seit 2013 jedes Jahr zum Valentinstag statt.

Terres de Femmes nimmt den Aktionstag zum Anlass, um auf das Thema der Frühehen aufmerksam zu machen. Laut Terre de Femmes würden jeden Tag weltweit 39.000 Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet, obwohl die UN-Kinderrechtskonvention als gesetzliches Mindestheiratsalter 18 Jahre empfiehlt. Nach der Heirat erlebten die Mädchen oftmals häusliche oder sexualisierte Gewalt und müssen entweder die Schule oder die Ausbildung abbrechen.

Auch wenn Frühehen mehrheitlich in Asien, Afrika und Lateinamerika geschlossen würden, können auch in Deutschland Minderjährige ab 16 Jahren mit Zustimmung des Familiengerichts heiraten. Die Frauenrechtsorganisation fordert daher von der Bundesregierung, das gesetzliche Mindestheiratsalter auf 18 Jahre ohne Ausnahme festzulegen. Nötig seien zudem finanzielle Mittel für begleitende Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen. Agenturen/nd

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