Erstmals Anklage wegen Kükentötung

Landwirtschaftsminister will Praxis bis 2017 stoppen

  • Lesedauer: 1 Min.

Münster. Wegen des Tötens männlicher Eintagsküken hat erstmals eine Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Die Klage vor dem Landgericht Münster gegen eine eine Brüterei im münsterländischen Senden soll wegen der grundsätzlichen Bedeutung im Zweifel »bis zum Bundesgerichtshof« durchgefochten werden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Münster. Die Tierschutzorganisation Peta wertete die Anklageerhebung als »historischen Durchbruch in der tierschutzrechtlichen Debatte über die industrielle Tierproduktion«.

In Deutschland werden jedes Jahr 50 Millionen männliche Eintagsküken direkt nach dem Schlüpfen vergast und geschreddert. Der Grund dafür ist, dass sie keine Eier legen können, aber auch nicht als Masthähnchen zu gebrauchen sind.

Nordrhein-Westfalen setzt sich bereits länger für ein Tötungsverbot ein, scheiterte aber vor dem Verwaltungsgericht Minden mit einem entsprechenden Erlass. Nach Ansicht der Richter fehlte die Rechtsgrundlage. Einer Gesetzesinitiative des Landes für eine Änderung im Bundestierschutzgesetz stimmte im September auch der Bundesrat zu. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt kündigte an, das Töten männlicher Eintagsküken bis 2017 zu beenden. Daran arbeite sein Ministerium »bereits intensiv«. Agenturen/nd Kommentar Seite 4

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal