Polnische Behörde stellte 17 Aktenpakete in Jaruzelski-Haus sicher

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Warschau. Polen arbeitet weiter seine sozialistische Vergangenheit auf. Ermittler des Instituts des Nationalen Gedenkens (IPN) sicherten am Montag im Haus des einstigen Staatschefs Wojciech Jaruzelski 17 Aktenpakete. Das teilte Agnieszka Sopinska-Jaremczak, die Sprecherin der für die Aufarbeitung zuständigen Behörde, mit. Jaruzelski, der im Mai 2014 gestorben war, hatte im Dezember 1981 das Kriegsrecht in Polen ausgerufen. Zum Inhalt der Aktenpakete gab es bisher keine Informationen. In polnischen Medien wurde spekuliert, dass die IPN-Ermittler auf der Suche nach Informationen über den militärischen Geheimdienstspion »Wolski« sind, der seit Ende der 40er Jahre für die Behörden arbeitete. Bei diesem Informanten soll es sich um Jaruzelski selbst gehandelt haben. Erst vor zwei Wochen hatten IPN-Leute mehrere Aktenpakete im Haus des ebenfalls verstorbenen früheren Innenministers Czeslaw Kiszczak sichergestellt - darunter auch die Akte des Informanten »Bolek« mit einer angeblich von dem früheren Arbeiterführer Lech Walesa unterschriebenen Verpflichtung zur Zusammenarbeit. Walesa bestreitet die Spitzel-Vorwürfe. dpa/nd

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