Werbung

Fördern und Fordern

Jörg Meyer über das von Andrea Nahles angekündigte Integrationsfördergesetz für Geflüchtete

  • Jörg Meyer
  • Lesedauer: 1 Min.

Wie viele ihrer KabinettskollegInnen reichte Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) beim Finanzminister einen Wunschzettel ein und kündigte an, das Integrationsfördergesetz sei in Zusammenarbeit mit dem Innenministerium in Planung. Weitere 100.000 Arbeitsgelegenheiten – Ein-Euro-Jobs - sollen geschaffen werden, um Geflüchtete auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten und aus der Langeweile der Flüchtlingsheime zu holen.

Es ist gut, wenn die Menschen, die oft zu lange auf den Ausgang ihres Asylverfahrens wartend herumsitzen, Arbeit bekommen. Gleichzeitig sollen Sanktionen bei »Integrationsverweigerung« eingeführt werden, das Prinzip »Fördern und Fordern« unterschiedslos auf hiesige Erwerbslose und Geflüchtete angewendet werden. Das ist weniger gut, denn es ist ein schlechtes Prinzip. Und man muss genau hinsehen, was für Arbeitsgelegenheiten bei Kommunen und Ländern geschaffen werden sollen, ob es sich um Bereiche handelt, die einst Teil des kaputtgesparten öffentlichen Dienstes waren. Damit kein Missverständnis aufkommt: Es geht nicht darum, dass Stellen zuerst von deutschen Staatsdienern besetzt werden sollen. Es geht darum, dass die Kritik an den Ein-Euro-Jobs so alt ist wie diese selbst, und das ist keine Frage von Herkunft, sondern eine von Schicht und Klasse.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal