Schnelleste Heiligsprechung der Neuzeit
Mutter Teresa wird noch dieses Jahr heiliggesprochen
Vatikanstadt. Die Ordensfrau Mutter Teresa wird heiliggesprochen. Papst Franziskus unterzeichnete am Dienstag ein Dekret über die Heiligsprechung und legte als Termin den 4. September fest, wie der Vatikan mitteilte. 2003 war Mutter Teresa vom damaligen Papst Johannes Paul II. bei einer Zeremonie in Rom vor 300.000 Gläubigen bereits seliggesprochen worden.
Im Dezember hatte der Vatikan ein zweites der Ordensfrau zugeschriebenes Wunder anerkannt. Damit waren die Voraussetzungen für eine Heiligsprechung erfüllt. Ende vergangenen Jahres erkannte Papst Franziskus offiziell das zweite von ihr vollbrachte Wunder an. Sie soll einen brasilianischen Mann von einem Hirntumor geheilt haben, ohne dass es dafür eine medizinische Erklärung gäbe. Damit wird Mutter Teresa nur sechs Jahre nach ihrer Seligsprechung - einer der schnellsten in der Neuzeit - auch heiliggesprochen.
Mutter Teresa wurde 1910 im heutigen Skopje geboren. Seit 1950 kämpfte sie gegen das Leid der Ärmsten der Armen im indischen Kolkata, wo sie den Orden der Missionarinnen der Nächstenliebe gründete. 1997 starb sie im Alter von 87 Jahren. Mutter Teresa erhielt 1979 den Friedensnobelpreis. Zeit ihres Lebens verteidigte sie die traditionellen Werte der katholischen Kirche.
Die Ordensfrau war aber auch nicht unumstritten. Ihr wurde etwa vorgeworfen, versucht zu haben, verletzlichen Menschen den Katholizismus aufzuzwingen und mit ihrer strikten Ablehnung von Empfängnisverhütung und Abtreibung zum Elend der Armen beigetragen zu haben.
Bei dem ordentlichen Konsistorium wurden auch die Termine für die Kanonisierung vier weiterer Seliger festgelegt: Am 5. Juni sollen der polnische Ordensgründer Stanislaus von Jesus Maria und die schwedische Konvertitin und Ordensgründerin Maria Elisabeth Hasselblad heiliggesprochen werden, am 16. Oktober der argentinische Dominikanerpriester José Gabriel del Rosario Brochero und der Mexikaner José Sánchez del Río, der als Märtyrer starb.
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