»Orban, hau ab!«

20.000 Menschen demonstrieren gegen autoritäre Bildungspolitik Orbans / Lehrer drohen mit Streik

  • Lesedauer: 1 Min.
Das Bildungssystem Orbans führe dazu, dass Kinder blind pauken müssten, Schulen verfallen und Kinder von Roma diskriminiert würden. Das müsse sich ändern, forderten 20.000 Demonstranten in Budapest.

Budapest. Trotz nasskalten Wetters haben erneut Tausende Ungarn gegen die Bildungspolitik der rechtskonservativen ungarischen Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orban protestiert. »Orban, hau ab«, skandierten die Demonstranten nach Angaben ungarischer Medien am Dienstagabend in Budapest.

Einer der Redner, Gymnasiumsrektor Istvan Pukli, verlangte, dass die Regierung sich bei den Lehrern für Einschüchterungsversuche entschuldige und Verhandlungen über eine Bildungsreform beginne. Anderenfalls werde es am 30. März zu Streiks kommen.

Ähnliche Proteste gab es bereist fünf Wochen zuvor. Viele Ungarn sind unzufrieden mit der Zentralisierung der Finanzierung von Schulen durch Orbans Regierung. Etliche Schulen stünden am Rande der Funktionsfähigkeit, weil das Geld zur Instandhaltung nicht zeitgerecht aus Budapest komme.

Sie beanstanden zudem, dass Lehrer nicht mehr frei Schulbücher aussuchen dürfen, dass der Lehrplan überfrachtet und unflexibel sei. Auf Druck von oben werde kein Wert auf eine Erziehung der Schüler zum selbstständigen Denken gelegt, stattdessen zähle die Quantität des eingepaukten Stoffs. Außerdem diskriminiere das System die Roma-Kinder. dpa/nd

- Anzeige -

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -