Zypern: Entführung der Egyptair-Maschine endet unblutig

Flugzeug aus Ägypten nach Zypern entführt / Entführer will Asyl im EU-Land und stellte politische Forderungen

  • Lesedauer: 5 Min.

Update 15.40 Uhr: Entführer trug Bombenattrappe bei sich – Behörden schließen terroristischen Hintergrund aus
Nach dem unblutigen Ende der Entführung werden weitere Details bekannt: Dem Zugriff waren stundenlange Verhandlungen mit einem eilends am Flughafen gebildeten Krisenstab vorausgegangen.Der Entführer hatte zuvor im Flugzeug mit der Zündung eines Sprengstoffgürtels gedroht. Nach Angaben des zyprischen Außenministers Ioannis Kassoulides hat eine Bombenattrappe getragen. Er habe mehrere Handy-Hüllen miteinander verbunden, sie mitsamt Kabeln in eine Art Gürtel gesteckt und dies als Sprengstoffgürtel ausgegeben, sagte Kassoulides am Dienstag vor Journalisten im Flughafen von Larnaka. »Wir hatten diesen Verdacht, aber wollten auf Nummer sicher gehen.« Die Behörden schlossen einen terroristischen Hintergrund der Entführung aus. Zyperns Präsident Nicos Anastasiades sagte bei einer Pressekonferenz, die Entführung stehe »nicht mit Terrorismus in Zusammenhang«.

Update 14.00 Uhr: Flugzeugentführung auf Zypern unblutig zu Ende gegangen
Die Flugzeugentführung auf Zypern ist unblutig zu Ende gegangen. Wie das zyprische Staatsfernsehen am Dienstag berichtete, wurde der Entführer festgenommen. Zuvor verließen die letzten sieben Geiseln die Maschine der Egyptair auf dem Flughafen von Larnaka.

Update 13.50 Uhr: Offenbar haben alle Geiseln das entführte Flugzeug verlassen
Wenige Stunden nach der Entführung eines ägyptischen Passagierflugzeugs haben die letzten Geiseln die Maschine verlassen. Dies berichtete das zyprische Staatsfernsehen am Dienstag unter Berufung auf die Polizei. Die Maschine steht auf dem Flughafen der zyprischen Stadt Larnaka.
Larnaka (dpa) - Wenige Stunden nach der Entführung eines ägyptischen Passagierflugzeugs haben die letzten Geiseln die Maschine verlassen. Dies berichtete das zyprische Staatsfernsehen am Dienstag unter Berufung auf die Polizei. Die Maschine steht weiterhin auf dem Flughafen der zyprischen Stadt Larnaka.

Update 12.30 Uhr: Entführer fordert offenbar auch, oppositionelle Frauen in Ägypten freizulassen
Der Entführer des ägyptischen Passagierflugzeugs stellt einem Medienbericht zufolge neben persönlichen auch politische Forderungen. Wie das zyprische Staatsfernsehen (RIK) am Dienstag unter Berufung auf die Polizei berichtete, verlangt der Mann unter anderem die Freilassung einiger oppositioneller Frauen in Ägypten.

RIK berichtete, der Mann wolle Asyl in Europa erhalten. Dies stünde in einem Brief, den er aus dem Fenster der Maschine warf und den die Polizei übersetzen ließ. Zudem fordere er, mit seiner Ex-Frau - einer Zyprerin - zu sprechen. Die Sicherheitsbehörden suchten die Frau, um sie zum Flughafen von Larnaka zu bringen.

Update 11.55 Uhr: Laut ägyptischem Ministerium sind noch sieben Geiseln an Bord
An Bord der entführten ägyptischen Passagiermaschine befinden sich nach Angaben des zivilen Luftfahrtministeriums in Kairo noch sieben Geiseln. Diese seien der Flugkapitän, der Co-Pilot, eine Flugbegleiterin, ein Sicherheitsangestellter und drei Passagiere, sagte Minister Scherif Fathi am Dienstag in Kairo.

Update 11.40 Uhr: Flugzeugentführer will offenbar Asyl in Zypern
Der Entführer einer ägyptischen Passagiermaschine hat in Zypern Forderungen gestellt: Wie der staatliche zyprische Rundfunk am Dienstag berichtete, will der Mann Asyl auf der Mittelmeerinsel. Aus Regierungskreisen verlautete zudem, der Entführer wolle seine frühere zyprische Ehefrau sehen, die zum Flughafen in Larnaka gebracht werde. Die Frau lebe im Dorf Oroklini in der Nähe des Airports.

Zuvor waren Dutzende Insassen freigelassen worden, darunter alle ägyptischen Passagiere. Nachdem zunächst laut der Fluggesellschaft Egyptair noch vier Ausländer und die Besatzung an Bord festgehalten wurden, ließ der Entführer später mindestens vier weitere Insassen der Maschine frei. Ein AFP-Korrespondent berichtete, dass die Freigelassenen offenbar Crew-Uniformen trugen.

Update 10.10 Uhr: Vier Ausländer noch an Bord / Entführer soll mit Sprengstoffgürtel gedroht haben
Nach der Entführung eines Linienflugzeugs sind alle ägyptischen Passagiere freigelassen worden. Vier Ausländer und die Besatzung würden aber noch festgehalten, teilte die Fluggesellschaft Egyptair am Dienstag im Kurzmitteilungsdienst Twitter mit. »Verhandlungen mit dem Entführer haben dazu beigetragen, alle Passagiere bis auf vier Ausländer und die Besatzungsmitglieder freizulassen«, hieß es in der Mitteilung.

Wer für die Entführung verantwortlich ist, war zunächst unklar. Der Entführer soll nach Angaben der ägyptischen Zivilluftfahrtbehörde mit der Zündung eines Sprengstoffgürtels gedroht haben. Laut Polizei wurden zunächst keine Forderungen bekannt. Die entführte Maschine nahm demnach gegen 09.30 Uhr Kontakt zu den Fluglotsen in Larnaka auf und erhielt die Erlaubnis zur Landung. Das Flugzeug sei zu einem gesonderten Stellplatz geleitet worden. Zyperns Präsident Nicos Anastasiades telefonierte mit seinem ägyptischen Kollegen Abdel Fattah al-Sisi.

Der Flughafen von Larnaka wurde wegen der Flugzeugentführung geschlossen. Alle Flüge wurden zum Flughafen von Paphos umgeleitet, wie die zyprischen Behörden mitteilten.

Flugzeug aus Ägypten nach Zypern entführt

Berlin. Ein entführtes ägyptisches Flugzeug ist auf dem Flughafen der zyprischen Hafenstadt Larnaka gelandet. Das bestätigte die Polizei dem staatlichen zyprischen Rundfunk (RIK) am Dienstag. An Bord seien 81 Menschen, hieß es. Die Maschine der Egyptair sei am Dienstagmorgen von Alexandria in Ägypten aus gestartet und sollte laut BBC nach Kairo fliegen. Die Piloten des Flugzeugs sollen nach ersten Informationen des Staatsfernsehens Kontakt mit den Fluglotsen in Larnaka aufgenommen haben und eine außerplanmäßige Landung wegen einer Entführung beantragt haben. Die Maschine sei inzwischen sicher in Larnaka gelandet. Zypern habe bereits einen Krisenstab gebildet, berichtete das Staatsfernsehen weiter. Agenturen/nd
Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal