Mord an Burak Bektas weiter ungeklärt

  • Johanna Treblin
  • Lesedauer: 2 Min.
Freunde und Verwandte gedenken dem Toten am heutigen Dienstag mit einer Mahnwache und demonstrieren.

Am 5. April 2012 stand Burak Bektaş mit Freunden vor dem Krankenhaus Neukölln. Wortlos näherte sich ihnen ein Mann und schoss auf die Gruppe. Der 22-jährige Burak Bektaş ging zu Boden und starb. Zwei seiner Freunde wurden schwer verletzt. Der Schütze floh.

Am heutigen Dienstag jährt sich der Todestag von Burak Bektaş zum vierten Mal. Freunde und Verwandte wollen mit einer Mahnwache am S-Bahnhof Hermannstraße seiner gedenken. Für Samstag rufen sie gemeinsam mit der »Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş« zu einer Gedenkdemonstration auf. Starten soll sie um 14 Uhr am Krankenhaus Neukölln.

Die Initiative wirft der Staatsanwaltschaft Ermittlungsfehler vor und kritisiert, dass ein mögliches rassistisches Tatmotiv nicht im Vordergrund der Untersuchungen stünde. Die Initiative sieht darüber hinaus mögliche Zusammenhänge zwischen dem Mord an Bektaş sowie an Luke Holland, einem Briten, der im September 2015 ebenfalls in Neukölln auf offener Straße erschossen wurde. Als Tatverdächtiger steht derzeit Rolf Z. vor Gericht. Er wurde in der Mordnacht in der Nähe des Tatorts mit einer Waffe gesehen und kurz danach von der Polizei aufgegriffen. Während des Prozesses soll es auch darum gehen, ob Fremdenfeindlichkeit das Motiv des mutmaßlichen Täters gewesen sein könnte. Zu Beginn des Prozesses am 16. März waren neun Verhandlungstage angesetzt. An den ersten drei Prozesstagen schwieg sich Rolf Z. über seine mögliche Täterschaft aus.

Luke Holland wäre am gestrigen Montag 32 Jahre alt geworden. Freunde legten am Tatort in der Ringbahnstraße Blumen nieder.

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