Steuerfreie Geschäfte mit Flüchtlingen

Sachsen-Anhalt mietet Heim bei einer Briefkastenfirma

  • Lesedauer: 1 Min.

Magdeburg. Sachsen-Anhalt soll über eine Briefkastenfirma in Panama ein Gebäude als Flüchtlingsunterkunft angemietet haben. Das Land zahlt für die Immobilie in Genthin (Jerichower Land) 24 500 Euro monatlich über drei Jahre, das sind insgesamt rund 880 000 Euro, wie die »Mitteldeutsche Zeitung« berichtete. Der Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement hatte demnach im Oktober einen früheren Supermarkt in Genthin als Notunterkunft angemietet. Als Vermieter trete die Firma Bendix Capital aus Panama auf. Bei Nachfragen hätten deren Vertreter auf die Firma Petromax, ebenfalls aus Panama, verwiesen, die mit steuerfreien Einnahmen aus dem Flüchtlingsheimgeschäft werbe. Im Grundbuch stehe eine weitere panamaische Firma. Alle drei Unternehmen residierten in Räumen einer Finanzkanzlei in Panama-Stadt. Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte der Zeitung, der Eigentümer sei bekannt, auch bestehe ein deutscher Firmensitz in Niedersachsen. Im Handelsregister Panamas sind der Zeitung zufolge als Direktoren aber nur Anwälte eingetragen. Eigentümer und Geldquellen des Unternehmens blieben im Dunkeln. epd/nd

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