Erbin erhält Werke zurück

Raubkunststreit in Wien

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Im jahrelangem Streit zwischen der Erbin eines jüdischen Sammlers und dem Leopold-Museum in Wien um die Rückgabe von fünf Zeichnungen von Egon Schiele ist eine Einigung erzielt worden. Nach Angaben der österreichischen Regierung erhält die 95-jährige Erbin Eva Zirkl zwei Werke ihrer Wahl, drei weitere bleiben bei der Privatstiftung. Kulturminister Josef Ostermayer sprach am Donnerstag von einer »salomonischen Lösung«.

Dem Minister zufolge gehen die beiden Zeichnungen »Selbstdarstellung mit gestreiften Ärmelschonern« und »Sitzender Bub mit gefalteten Händen« in die USA, wo Zirkel lebt. Sie forderte bereits seit 15 Jahren die Rückgabe der fünf Zeichnungen des expressionistischen Malers, die sich ursprünglich im Besitz des von den Nazis ermordeten Wiener Kaufmanns und Kunstsammlers Karl Mayländer befanden. Nach dem Krieg hatte sie der österreichische Sammler Rudolf Leopold erstanden.

Zwar war eine Kommission bereits im November 2010 zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei den fünf Schiele-Werken um Raubkunst handelt, die restituiert werden müsse. Als Privatsammlung war das Leopold-Museum aber an diese Empfehlung nicht gebunden. Stattdessen schlug es eine finanzielle Entschädigung vor - was die Erbin aber ablehnte. Daraufhin schaltete sich der Kulturminister als Vermittler ein. AFP/nd

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