Horch, von fern ein leiser Endzeitton!

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Frühling ist da. Dagegen kann man nichts machen. Was man aber tun kann, ist, sich ihm erfolgreich zu entziehen. Das geht am morgigen Mittwoch am besten mit der wunderbar beklemmenden Musik der ganz famosen, aus Oregon stammenden Doom- und Drone-Band Hell, die mit Elementen aus dem Black Metal spielt. Da klingt alles so trüb, dunkel und verhangen und auch irgendwie entschieden unlustig, dass man sich auf Anhieb gleich ganz verloren vorkommt. Die Platten der Gruppe heißen, der Einfachheit halber, »Hell I«, »Hell II« und »Hell III«, und damit sind sie auch sachgerecht betitelt.

Die Band selbst spricht, was ihre Musik betrifft, von »extreme Funeral Doom Metal«. Den teils recht langen, elegischen Instrumentalpartien, die kunstvoll von kräftigem Verstärkerbrummen und brutzelndem Störgeräusch durchwirkt sind, kann man sich wonnig beunruhigenden Gedanken hingeben und dabei den Frühling entspannt Frühling sein lassen. Stille Endzeitbluespassagen, die zarte Melancholie anklingen lassen, werden zuweilen abrupt abgelöst von tonnenschwerem, klumpigem Bass-Geboller. Wenn man das Gehör dafür hat: eigentlich der treffende musikalische Kommentar zum derzeitigen Weltzustand. Auch Freundinnen und Freunde des Werks von Bands wie Sunn O))) oder Earth könnten hieran Freude haben. tbl Foto: Promo

Konzert: Hell & Buio, 20.4., 22 Uhr (nach der Volksküche), im »Koma F« im Autonomen Kulturzentrum Køpi, Köpenicker Str. 137, Mitte.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal