Baugewerbe beklagt »mafiöse Strukturen«

Schwarzarbeit auf Baustellen macht fairen Firmen zu schaffen / Arbeiter werden unter Mindestlohn bezahlt

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Berlin. Der Bauboom in Deutschland lockt nach Einschätzung der Bauwirtschaft zunehmend auch Kriminelle an. »Wir beobachten in der Bauwirtschaft immer öfter Formen der organisierten Kriminalität«, sagte der Geschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB), Harald Schröer, der »Berliner Zeitung« (Dienstag). Als Beispiel nannte er Firmen, in denen Beschäftigte bar mit Schwarzgeld bezahlt würden. »Die Arbeiter erhalten keinen Mindestlohn, Steuern und Sozialabgaben werden auch nicht entrichtet«, sagte Schröer. »Solche mafiösen Strukturen verbreiten sich in Deutschland nahezu flächendeckend.«

Die Stundenverrechnungssätze solcher Firmen seien höchstens halb so hoch wie die Stundensätze von Betrieben, die Mindestlöhne zahlten oder die höheren Tariflöhne. »Unsere Betriebe konkurrieren tagtäglich auch mit solchen kriminellen Anbietern. In Ausschreibungen sind die legalen Angebote dann nicht konkurrenzfähig«, so Schröer.

Bauherren nähmen Schwarzarbeit oft in Kauf, kritisierte Schröer. Deswegen starte sein Verband demnächst eine Kampagne für eine faire Bauwirtschaft, die sich an Häuslebauer und an große Auftraggeber richte. Um Schwarzarbeit besser zu bekämpfen, seien auch mehr Kontrollen nötig. Zurzeit seien von den rund 6800 Planstellen bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit etwa 600 Stellen nicht besetzt. Agenturen/nd

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