Griechenland: UN weitet Flüchtlingshilfe aus
UNHCR stellt 83 Millionen Euro zur Versorgung und Unterbringung Asylsuchender bereit / Zahl der Geflüchteten aus der Türkei weiter rückläufig
Athen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) will die griechische Regierung bei der Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge stärker unterstützen. Das teilte am Sonntag das griechische Migrationsministerium mit. Demnach hat das EU-Amt für humanitäre Hilfe 83 Millionen Euro bereitgestellt, um die Lebensbedingungen der Flüchtlinge und Migranten in Griechenland zu verbessern.
Gemeinsam mit dem UNHCR soll dieses Geld genutzt werden, um die staatlichen Auffanglager besser auszurüsten, unbegleitete Kinder und Jugendliche zu betreuen und die Asylberatung auszubauen. Zudem werden Fachleute des UNHCR bei der Leitung der mittlerweile mehr als 30 griechischen Auffanglager eingesetzt. Insgesamt halten sich derzeit in Griechenland mehr als 50.000 Flüchtlinge auf.
Zuletzt ist die Zahl der Flüchtlinge, die aus der Türkei nach Griechenland kommen, allerdings deutlich gesunken: In den 24 Stunden bis Samstagmorgen setzten nur noch 20 Migranten auf Ostägäis-Inseln über. Am Vortag waren 50 Menschen angekommen. Das teilte der Stab für die Flüchtlingskrise in Athen am Samstag mit. Die Zahl der Migranten und Flüchtlinge ist damit deutlich niedriger als in den vergangenen Monaten. Im Februar setzten nach Angaben des UNHCR im Schnitt noch täglich etwa 2000 Menschen über, im März knapp 870 am Tag. Im April sind bislang im Tagesschnitt 120 Menschen aus der Türkei nach Griechenland gekommen.
Seit Inkrafttreten des EU-Flüchtlingsdeals mit der Türkei am 20. März können Flüchtlinge, die ohne Registrierung von der Türkei nach Griechenland gelangen, grundsätzlich zurückgeschickt werden. Ziel der von Menschenrechtlern massiv kritisierten Vereinbarung ist es, die Zahl der nach Europa kommenden Asylsuchenden massiv zu verringern. Agenturen/nd
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.