Warnstreiks: Gewerkschaften machen Druck

Vor der dritten Verhandlungsrunde: Arbeitsniederlegungen in Kliniken, im Nahverkehr, an Flughäfen / Airlines gehen von umfangreiche Flugausfällen aus

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Berlin. Warnstreiks in Klinken, im Nahverkehr, an Flughäfen - die Gewerkschaften erhöhen den Druck im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes. Auch in vielen anderen Bereichen wie Kitas, Krankenhäusernn und Rathäusern sind die Beschäftigten derzeit immer wieder im Ausstand. Die Lufthansa kündigte wegen eines Warnstreiks an sechs deutschen Flughäfen umfangreiche Flugausfälle an. So würden alle Interkontinentalflüge von und nach München gestrichen. Aber auch innerdeutsche und europäische Strecken seien betroffen. Auch Air Berlin wies darauf hin, dass es durch den Streik zu Verzögerungen und Flugausfällen kommen könne. Ausstände soll es an den Flughäfen Frankfurt, München, Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund und Hannover geben.

In Berlin legen die Beschäftigten der Vivantes- und Charité-Kliniken die Arbeit nieder. Im Großraum München soll es unter anderem Warnstreiks in städtischen Kindergärten und Kitas geben. Betroffen sind aber auch die Stadtwerke inklusive der Bäder, aber ohne die Münchner Verkehrsgesellschaft, die Müllabfuhr, Straßenreinigung und Baureferat. Warnstreiks soll es aber auch in Augsburg, Regensburg, Würzburg, Ingolstadt und in anderen Städten und Gemeinden geben. In Ludwigshafen, Kaiserslautern, Frankenthal, Speyer und Pirmasens sowie im rheinhessischen Worms sind nach ver.di-Angaben vom Montag Demonstrationen geplant.

Ver.di fordert sechs Prozent mehr Gehalt für die Beschäftigten. Die Arbeitgeber haben ein Angebot vorgelegt, das für 2016 nur bei 0,6 Prozent und für das kommende Jahr nur bei 1,2 Prozent liegt. Ver.di-Chef Frank Bsirske hat dies als »dreist und provokativ« zurückgewiesen. »Die öffentlichen Arbeitgeber setzen trotz beispiellos guter Kassenlage mit einem Überschuss der öffentlichen Haushalte von fast 30 Milliarden Euro auf Reallohnverluste für die Beschäftigten. Das ist eine Provokation«, sagte Bsirske. Die dritte Verhandlungsrunde mit den öffentlichen Arbeitgebern findet am 28. und 29. April statt. Bereits am Montag waren erneut tausende Beschäftigte im Warnstreik. Schwerpunkte der Protestaktionen waren Berlin, Brandenburg und die Region Stuttgart, wie die Gewerkschaft Verdi in Berlin mitteilte. Allein in Stuttgart und drei baden-württembergischen Landkreisen legten dem ver.di-Landesbezirk zufolge gut 4.000 Beschäftigte die Arbeit nieder. Agenturen/nd

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