Länder verweigern sich Missbrauchsfonds
Berlin. Trotz drohender Geldnot beim Hilfsfonds für die Opfer sexuellen Kindesmissbrauchs in Familien lehnen viele Bundesländer eine finanzielle Beteiligung weiter ab. Bisher stellte der Bund rund 50 Millionen Euro für Therapien und Lebenshilfe bereit. Mecklenburg-Vorpommern und Bayern zahlten zusammen rund acht Millionen ein. Alle anderen Bundesländer verweigern jedoch Zahlungen - oft mit Hinweis auf die Verantwortung des Bundes. Die meisten wollen, wenn überhaupt, für Missbrauchsopfer an staatlichen Schulen, Kindergärten und anderen Institutionen des Landes zahlen, wie eine Umfrage der dpa ergab. Fast 6000 Menschen, die in Kindheit und Jugend in ihren Familien sexuell missbraucht wurden, haben seit 2013 Anträge an den Fonds gestellt. 14 Bundesländer sträuben sich einzuzahlen. Es gebe keine Staatshaftung für den familiären Bereich, argumentiert das Thüringer Jugendministerium. dpa/nd
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