Fehlgeleitete Globalisierung

Weltgipfel zur Humanitären Hilfe in Istanbul / Flüchtlingskrise größtes Problem

  • Lesedauer: 2 Min.

Istanbul. Von Montag bis Dienstag findet in Istanbul der erste Weltgipfel für Humanitäre Hilfe statt. Mit der Konferenz wollen die Vereinten Nationen die Flüchtlingskrise in den Griff bekommen, die sie als »größte humanitäre Krise« der vergangenen Jahrzehnte ansehen.

Eingeladen wurden mehr als 5000 Personen, darunter Staats- und Regierungschefs wie die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, aber auch Vertreter von Organisationen der Vereinten Nationen, von Nichtregierungsorganisationen, der Privatwirtschaft sowie von Betroffenen aus Krisenregionen.

Die Positionen von 35 deutschen Hilfsorganisationen werden von der Expertin der Johanniter Auslandshilfe, Inez Kipfer-Didavi, koordiniert. »Das humanitäre System ist nicht am Ende, aber deutlich überfordert«, sagte die Entwicklungssoziologin dem »nd«. Der Bedarf an humanitärer Hilfe habe sich in den vergangenen Jahren vervierfacht, die Hilfe selbst hätte aber nur verdoppelt werden können.

Kritisch sieht Kipfer-Didavi dabei die Rolle der Bundesregierung: »Wir sind der Auffassung, dass die Globalisierung in ihrer derzeitigen Form fehlgeleitet ist.« Ein gerechter Welthandel sei notwendig.

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon kritisierte im Vorfeld des Treffens die fehlende Solidarität gegenüber Flüchtlingen. Besonders angespannt ist die Situation derzeit in der Türkei. Eine Bilderreportage im »nd« porträtiert aus Irak geflohene Jesiden, die mittlerweile nahe der kurdischen Stadt Diyarbakir leben. Rund 1500 sind noch in einem Camp untergebracht, dass vom türkischen Staat jedoch nicht anerkannt wird. Die Stadtverwaltung der Metropole und kurdische Aktivisten versuchen, die Bewohner mit dem Nötigsten zu versorgen, da die Regierung ihnen jegliche Hilfe verweigert. Seite 2 und 3

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