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Maduro rüstet für alle Fälle

Venezuelas Präsident wirft USA Interventionspläne vor

  • Lesedauer: 2 Min.

In den Schubladen des Southern Command der US-Armee liegen viele Pläne: Sie enthalten Planspiele, wie US-amerikanische Interessen im selbst erklärten Hinterhof auf dem amerikanischen Kontinent gesichert werden könnten. In den Schubladen der südamerikanischen Militärs liegen Konzepte, wie sich gegen US-amerikanische Begehrlichkeiten zu Wehr gesetzt werden könnte. Die lateinamerikanische Geschichte kennt viele Fälle, in denen aus Vorhaben bitterer Ernst wurde, ob der Sturz der progressiven Regierung Jacobo Árbenz in Guatemala 1954 oder zuletzt der progressiven Regierung von Mel Zelaya in Honduras 2009 - beide Wechselszenarien unterlagen entscheidendem USA-Einfluss.

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro sieht sein Land aktuell konkreten Putschabsichten der USA ausgesetzt. Er spricht von »unkonventioneller Kriegsführung« und warnt vor einer Infiltration rechter paramilitärischer Gruppen. Am 11. und am 13. Mai sei zweimal ein US-Spionageflugzeug, eine mit der AWACS-Überwachungsanlage ausgerüstete Boeing 707 E-3 Sentry, in den venezolanischen Luftraum eingedrungen, machte Maduro bei einer Pressekonferenz vergangenen Dienstag in Caracas auf den Ernst der Lage aufmerksam. Luftabwehr und Luftwaffe hätten den Eindringling entdeckt und entsprechend reagiert. Eine solche Provokation werde das venezolanische Volk nicht tatenlos hinnehmen, kündigte er an. Es werde eine Intervention vorbereitet, die der in Libyen oder Syrien ähnele. »Das Imperium versucht, sich in die inneren Angelegenheiten Venezuelas einzumischen, nachdem es erfolgreich am Putsch in Brasilien mitgearbeitet hat«, warnte er. Deshalb rufe er alle »mitfühlenden und anständigen Menschen, Regierungen und Organisationen« dazu auf, sich weltweit für die Unabhängigkeit Venezuelas und seine demokratische Ordnung einzusetzen.

Am vergangenen Wochenende setzte Maduro ein Zeichen. Mit einer landesweiten Militärübung schwor er das Volk auf die Verteidigung gegen äußere Bedrohungen ein. Nach Angaben des Portals »El Universal« beteiligten sich 520 000 Soldaten, Reservisten und Freiwillige an den Übungen unter dem Motto »Unabhängigkeit 2016«. ml

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