Gabriel versucht es mit linker Rhetorik

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Eines der wenigen Dinge, die man Sigmar Gabriel nicht vorwerfen kann, ist, dass es mit ihm an der Spitze der SPD langweilig würde. Kurz vor dem Kleinen Parteitag im Berliner Willy-Brandt-Haus am Sonntag, den die Sozialdemokraten Konvent nennen, hat sich der SPD-Chef überraschend zu einem linken Kurs seiner Partei bekannt. »Reichen und Superreichen«, die ihre Steuern nicht ordentlich zahlen, sagte Gabriel den Kampf an. Die SPD-Führung will, dass die Beschuldigten künftig den Nachweis erbringen, dass sie das Vermögen legal erworben haben. Zudem sollen international agierende Unternehmen stärker kontrolliert werden.

Ein umfassendes linkes Programm ist aber nicht im Sinne von Gabriel. Der Chef des Arbeitnehmerflügels, Klaus Barthel, bezeichnete den Leitantragsentwurf des Vorstands zur Sozialpolitik gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe als »unverbindlich« und »vage«. Entsprechend heftige Diskussionen der 200 Delegierten und 35 Vorstandsmitglieder werden erwartet. Allerdings findet der Konvent hinter verschlossenen Türen statt. Die Deutungshoheit werden Gabriel und seine Verbündeten für sich beanspruchen. Der Parteichef tritt am Sonntagnachmittag gemeinsam mit Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller vor die Presse. avr

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal