Kinder dürfen Waffen der Bundeswehr nicht mehr anfassen

Von der Leyen zieht Konsequenzen aus Vorfall in Baden-Württemberg

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Bundeswehr präsentiert an Besuchertagen künftig keine Waffen zum Anfassen mehr. Das hat Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) entschieden, wie sie in den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland erklärte. Zuvor war bekanntgeworden, dass Vorschulkinder am Wochenende in einer Kaserne im baden-württembergischen Stetten bei einem Tag der offenen Tür mit Handfeuerwaffen ohne Munition hantiert hatten. »Um so etwas in Zukunft von vornherein auszuschließen, habe ich entschieden, dass auf künftigen Tagen der Bundeswehr keine Handwaffen zum Anfassen mehr präsentiert werden«, so die Ministerin. In Stetten sei »trotz klarer Vorschriften ein bedauerlicher Fehler passiert«.

Friedensaktivisten warfen der Bundeswehr vor, »Grenzen überschritten« zu haben. Sie veröffentlichten Bilder von Kindern beim Hantieren mit Waffen der Typen G36 und P8 sowie bei einer Einweisung an einer Maschinenpistole des Typs MP7. Roland Blach von der DFG-VK sprach von einem erschreckenden Verhalten, Ralf Willinger von der Organisation Terres des Hommes bezeichnete das Vorgehen der Streitkräfte als »inakzeptabel«.

Die Bundeswehrwies den Vorwurf unterdessen zurück, ungeladene Handwaffen in die Hände von Kindern gegeben zu haben. »Kein einziger Soldat hat einem Minderjährigen Waffen in die Hand gegeben«, sagte der Standortälteste Hansjörg Friedrich am Dienstag. Vielmehr hätten erwachsene Begleitpersonen am vergangenen Samstag die Waffen weitergereicht - und Soldaten ihnen diese umgehend wieder abgenommen. Agenturen/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal