Was kann Spanien?
Linksbündis »Unidos Podemos« erhofft sich Wahlsieg und Regierungsbildung
Madrid. Bei der Parlamentswahl am Sonntag wird das Quartett der vier Führungsfiguren der großen spanischen Parteien neu gemischt. »Am kommenden Montag wird ein neues Land erwachen«, sagt Tania González, Podemos-Sprecherin im Europaparlament, dem »nd«. An Optimismus fehlt es in der spanischen Linken nicht. Das von Podemos (Wir können es) um Pablo Iglesias angeführte Bündnis »Unidos Podemos« (Vereint können wir es/UP), an dem auch die Vereinte Linke beteiligt ist, liegt in allen Umfragen vor den Sozialisten (PSOE) und ist damit zweistärkste Kraft hinter der konservativen PP, mit deren Spitzenkandidat und Noch-Ministerpräsident Mariano Rajoy niemand koalieren will. Daran scheiterte bereits die Regierungsbildung nach den Wahlen vom vergangenen Dezember.
»Wir werden die verbleibende Zeit nutzen, um die PP zu überflügeln. Das ist unser Gegner. Deren neoliberale Politik wollen wir begraben. Unser Ziel ist der Wahlsieg«, pflichtet die frühere spanische Attac-Koordinatorin Sol Sánchez Tania González im »nd« bei. Sánchez kandidiert auf dem Ticket der Vereinten Linken auf der Liste von »Unidos Podemos«.
Der demokratische Aufbruch in Spanien seit der Bewegung der Platzbesetzungen 2011 rund um die Indignados (Empörten) mündete unter anderem in die Gründung von Podemos 2014. Ohne Basis der Bewegung, die mit Bezug auf den Beginn der Besetzungen am 15. Mai 2011 auch als Bewegung 15M firmiert, wäre Podemos nicht entstanden. Die Entwicklung von Podemos rund um die Plätze und Stadtteile Spaniens zeigt die Reportage aus dem Madrider Stadtteil Lavapiés mit seiner Kultur der Stadtteilversammlungen und Nachbarschaftsorganisation. Hintergrundlektüre bietet Raul Zeliks »Mit PODEMOS zur demokratischen Revolution?« ml
Seiten 2, 3 und 14
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