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Roboterfirma bekommt Jobgarantien

Chinesischer Investor sichert Standorte bis 2023

  • Lesedauer: 2 Min.

Frankfurt am Main. Der bayerische Roboterhersteller Kuka bekommt offenbar langfristige Garantien vom chinesischen Midea-Konzern, der die Firma übernehmen will. Eine entsprechende Investorenvereinbarung stehe kurz vor dem Abschluss, berichtete die »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung« unter Berufung auf Verhandlungskreise. Von Kuka war am Sonntag keine Stellungnahme zu erhalten.

Der Pakt soll demnach bis Ende des Jahres 2023 gelten, alle Standorte weltweit werden bis dahin festgeschrieben, allen Beschäftigten ihre Stellen garantiert. Stammsitz der Gesellschaft soll Augsburg bleiben.

Am Samstag beriet der Kuka-Aufsichtsrat dem Bericht zufolge über die Vereinbarung und hörte Vorstandschef Till Reuter zu den neuesten Entwicklungen. Nur noch letzte Details sind demnach mit den Chinesen zu klären, der Vertrag soll schon in den nächsten Tagen unterschrieben werden. Damit soll die Unabhängigkeit des Kuka-Vorstandes unter dem neuen Eigentümer gewahrt bleiben.

Die Kuka-Aktie wird an der Börse notiert bleiben. Dies garantieren die Chinesen dem Bericht zufolge selbst für den Fall, dass ihnen 100 Prozent aller Aktien angedient werden sollten. 75 Prozent der Anteile sind nach deutschem Recht nötig für einen Beherrschungsvertrag - auf diese Möglichkeit verzichten die Chinesen laut der Investorenvereinbarung mit Kuka bis zum Jahr 2023, egal wie viele Anteile sie am Ende tatsächlich kontrollieren.

Die Kuka-Aktionäre haben noch bis Mitte Juli Zeit, sich zu entscheiden, ob sie ihre Anteile zu 115 Euro an die Chinesen verkaufen. Im Moment notiert der Kurs an der Börse deutlich darunter.

Das »Manager Magazin« hatte bereits am Donnerstag berichtet, der Heidenheimer Technologiekonzern Voith wolle sein Anteilspaket an Kuka von 25,1 Prozent an Midea verkaufen. Der chinesische Haushaltswarenhersteller will seine Beteiligung von derzeit 13,5 auf »über 30 Prozent« steigern. Das Übernahmeangebot bewertet Kuka mit 4,6 Milliarden Euro.

Das angestrebte Geschäft weckte in Berlin und Brüssel Bedenken, dass wichtige Zukunftstechnologien von Europa nach Asien abwandern und sensible Kundendaten in fremde Hände geraten könnten. AFP/nd

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