Haftbefehle gegen 47 Journalisten
Einschüchterungsfeldzug der türkischen Regierung geht weiter
Ankara. In der Türkei sind Haftbefehle gegen 47 Mitarbeiter der Zeitung »Zaman« erlassen worden. Ein Behördenvertreter sagte am Mittwoch zur Begründung, »Zaman« sei das »Aushängeschild« der Hizmet-Bewegung des Predigers Fethullah Gülen gewesen, den die türkische Regierung für den Putschversuch vom 15. Juli verantwortlich macht. »Zaman« und die englischsprachige Ausgabe »Today's Zaman« hatten zur Gülen-Bewegung gehört und stehen bereits seit März unter Zwangsverwaltung. Damals drangen Polizisten in die Redaktion ein und verhinderten die weitere Zeitungsherstellung. Zwei Tage später erschien »Zaman« mit ausschließlich regierungsfreundlichen Artikeln, von der Titelseite lächelte Präsident Recep Tayyip Erdogan.
Nach dem Putschversuch hat die türkische Polizei insgesamt 15 846 Menschen festgenommen. 8113 von ihnen seien aufgrund eines Haftbefehls in Untersuchungshaft, sagte Innenminister Efkan Ala dem Sender A Haber am Mittwoch. AFP/nd
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.