Bildungslexikon
Fachhochschulen. Die Geschichte der Fachhochschulen (FH) beginnt in den 1960ern der BRD. Ausschlaggebend waren die Dokumentation »Die deutsche Bildungskatastrophe« des Pädagogen Georg Picht und die Bildungsvergleiche innerhalb des Vorläufers der EU, der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Daraufhin entwarfen 1967 der baden-württembergische Minister für Kultus, Wilhelm Hahn, und der Soziologe Ralf Dahrendorf einen Hochschulgesamtplan, der die »einheitliche Hochschullandschaft und ein in Kurz- und Langstudium differenzierbares Studienmodell« vorsah. Neben Universitäten und Pädagogischen Hochschulen sollte es Studienseminare, Kunsthochschulen, Ingenieurschulen, Höhere Fachschulen geben. Unter Mitwirkung der Länder wurde der Plan 1968 von den Ministerpräsidenten der elf Bundesländer als »Abkommen der Länder in der Bundesrepublik Deutschland zur Vereinheitlichung auf dem Gebiet des Fachhochschulwesens« verabschiedet.
Durch eine Grundgesetzänderung wurden dann auch Gemeinschaftsaufgaben von Bund und Ländern neu geregelt. So erhielt der Bund Rahmenrichtlinienkompetenz, die Länder Mitwirkungsrechte beim Aus- und Neubau von Hochschulen. Ferner sollten Bund und Länder über Vereinbarungen bei der Bildungsplanung, Förderung von Einrichtungen und Vorhaben wissenschaftlicher Forschung kooperieren.
Mit dem Hochschulrahmengesetz (HRG) von 1976 wurde den FH die Freiheit von Forschung und Lehre und akademische Selbstverwaltung zugesprochen und mit der HRG-Novellierung von 1985 die anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung.
In den 1990ern wurden alle Ingenieurhochschulen und Teile der Technischen Hochschulen der DDR zu FH, jedoch ohne dass ihnen das Promotions- und Habilitationsrecht erhalten blieb. Anfang der 2000er Jahre begann dann die Anpassung an den Bologna-Prozess. tgn
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.