Ich bin ein Versöhner

Kaiser gegen Rechtsruck

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Sänger Roland Kaiser hat in der Flüchtlingsfrage einen fehlenden Zusammenhalt der europäischen Länder beklagt. Wenn das vereinte Europa in dieser Frage solidarisch wäre und die einzelnen Länder Flüchtlinge gemessen an ihren Bevölkerungszahlen aufnehmen würden, wäre das Problem auch lösbar, sagte der 64 Jahre alte Schlagersänger am Wochenende. Deutschland käme in diesem Fall auf vielleicht 300 000 oder 400 000 Flüchtlinge. »Das wäre immer noch unterhalb der Grenze an Zuwanderung, die wir ohnehin pro Jahr brauchten, um unser Leben hier aufrechtzuerhalten.«

Kaiser, SPD-Mitglied, wurde in diesem Jahr mit einem »Echo« für sein soziales Engagement geehrt. »Ich bin ein Optimist. Ich hoffe, dass die verantwortlichen Politiker Lösungen finden, die das geeinte Europa nicht auseinanderdriften lassen.« Alles andere würde bedeuten, dass Europa keine Stimme mehr in der Welt habe. Die aktuelle Entwicklung bereite ihm Sorge, sagte er mit Blick auf einen Rechtsruck in einigen Ländern. Bei seinen Auftritten in Dresden, wo Kaiser eine große Fangemeinde besitzt, hatte er immer wieder Stellung gegen die islam- und fremdenfeindliche Pegida-Bewegung bezogen. Auf die Frage, ob er damit nicht auch Teile seines Publikums verprellt habe, sagte der Künstler: »Ich kann meine persönlichen politischen Meinungen und meine Verantwortung und Dankbarkeit, die ich spüre, nicht abhängig machen von merkantilen Interessen.« Wenn Leute sich da abwenden, müsse er das einfach hinnehmen: »Ich habe zum Dialog aufgerufen. Ich war kein spaltender, sondern ein versöhnender Mensch. Wer mir das übel nimmt, muss damit fertig werden.« dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal