Schwierige Zeiten

Olaf Standke über Theresa Mays maßgeschneiderte Brexit-Lösung

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Ob Theresa May das Nein in der Heimat vernommen hat? Die neue britische Premierministerin erlebt im chinesischen Hangzhou gerade ihren ersten G20-Gipfel, und da wird ihr Auftritt vor allem um das Thema Brexit kreisen. In London und anderen Städten machten sich derweil Tausende Demonstranten auf einen »March for Europe«. In einer Petition haben sich sogar mehr als vier Millionen Menschen für ein zweites EU-Referendum ausgesprochen.

Darüber will am heutigen Montag auch das Unterhaus in London debattieren - aber aus 10 Downing Street kam schon vorab ein erneutes Nein. May zeigt sich sogar zuversichtlich, dass ihre Regierung aus dem Austritt einen Erfolg machen werde. Bessere Konjunkturdaten als erwartet lassen sie da erst einmal aufatmen. Möglicherweise aber glauben ihre Landsleute einem Satz mehr, den sie ebenfalls sagen musste: Großbritannien stehe vor schwierigen Zeiten. Auch deshalb strebt London eine »maßgeschneiderte« Brexit-Lösung an: Mit Blick auf Brüssel will man künftig sowohl Kontrolle über Einwanderung und Arbeitnehmerfreizügigkeit als auch Zugang zum Binnenmarkt der Waren und Dienstleistungen - und bei den Austrittsverhandlungen dann weder von den Bürgern noch vom Parlament gestört werden.

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.