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Gedenkstätte erinnert an Speziallager

  • Lesedauer: 2 Min.

Oranienburg. Die Gedenkstätte Sachsenhausen auf dem Gelände des von den Nazis an diesem Ort 1936 erbauten Konzentrationslagers erinnert am Wochenende an die Einrichtung des sowjetischen Speziallagers vor 71 Jahren. Im Mittelpunkt der Gedenkveranstaltungen stehen die mehr als 16 000 Inhaftierten, die von Sowjetischen Militärtribunalen (SMT) verurteilt wurden, teilte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten am Dienstag in Oranienburg (Oberhavel) mit. Die ersten SMT-Verurteilten kamen vor 70 Jahren in das Speziallager Sachsenhausen. Zu den Gedenkveranstaltungen werden auch ehemalige Häftlinge erwartet.

Zum Auftakt am Sonnabend findet eine Führung durch die aktuelle Sonderausstellung statt. Am Sonntagvormittag wird auf dem Friedhof am ehemaligen Kommandantenhof, wo 7000 Opfer des Speziallagers in Massengräbern ruhen, zu einer Gedenkveranstaltung eingeladen. Daran will auch der Bevollmächtigte Brandenburgs beim Bund, Martin Gorholt (SPD), teilnehmen. Eine Andacht und eine Kranzniederlegung beschließen das Gedenken.

Das sowjetische Speziallager in dem früheren NS-Konzentrationslager Sachsenhausen wurde im August 1945 in Betrieb genommen. Bis zu seiner Auflösung im Frühjahr 1950 inhaftierte des sowjetische Geheimdienst NKWD dort insgesamt rund 60 000 Menschen, von denen rund 12 000 an Hunger und Krankheiten starben.

In dem Lager waren den Angaben zufolge vorwiegend untere Funktionäre des NS-Regimes, aber auch Mitarbeiter aus Verwaltung, Polizei, Justiz und Wirtschaft sowie SS-Personal aus den Konzentrationslagern inhaftiert. Unter den Häftlingen befanden sich außerdem politisch Missliebige und willkürlich Verhaftete sowie von sowjetischen Militärtribunalen verurteilte Männer und Frauen, Junge und Alte, NS-Belastete und Unbelastete. epd/nd

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