Werbung

Mehr Wohnungen, bitte!

Was Bundesländer für den sozialen Wohnungsbau tun: »nd« hat nachgefragt

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland befindet sich im freien Fall. Jedes Jahr gehen Schätzungen zufolge bis zu 100 000 verloren, weniger als 15 000 neue Sozialwohnungen wurden im vergangenen Jahr gebaut. Nach Jahrzehnten des Rückzugs aus dem sozialen Wohnungsbau will Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) nun wieder Schwung in die Sache bringen. Dazu hat sie die Mittel für die Bundesländer bereits auf gut eine Milliarde Euro aufgestockt, weitere Erhöhungen sollen folgen. Innovative Konzepte gegen den Verlust von Sozialwohnungen gibt es jedoch nur in wenigen Bundesländern. Auf eine Umfrage des »nd« antwortete beispielsweise das sächsische Innenministerium, dass nur 40 Millionen Euro der vom Bund kommenden 117 Millionen in den sozialen Wohnungsbau fließen sollen. Ein Großteil des Geldes soll für andere Zwecke verwendet werden, etwa um Bürger beim Erwerb von Eigentumswohnungen zu unterstützen. Eigene Mittel, wie eigentlich vorgesehen, werden vom Land nicht bereitgestellt. In den vergangenen 15 Jahren investierte Sachsen gar nicht in den sozialen Wohnungsbau. Ähnlich ist die Lage in Berlin. Hier hat Rot-Rot im Jahr 2002 den sozialen Wohnungsbau ganz eingestellt. Angesichts der grassierenden Wohnungsnot will die Stadt nun wieder investieren.

Nordrhein-Westfalen finanziert den sozialen Wohnungsbau bereits seit längerem über einen Fonds, der - inklusive der Bundesmittel - in diesem Jahr auf 1,1 Milliarden Euro aufgestockt wurde. 6000 neue Sozialwohnungen entstanden 2015 - etwa 40 Prozent der bundesweiten Neuzugänge. Der Mieterbund sieht NRW denn auch als positives Beispiel. Doch auch dort ist der Schwund an Sozialwohnungen größer als die Zahl neuer Wohnungen. js

Seiten 2 und 3

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.