Nicht in Holz gebaut

  • Lesedauer: 2 Min.

Frankfurt am Main. Spechte bauen ihre Höhlen nicht nur in Bäume, sondern auch in Hausfassaden: Tiefe Löcher und Schäden in der Isolierung können die Folge sein. »Spechte klopfen sich über Monate eine Nest-Höhle«, sagte die Leiterin der Staatlichen Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland, Dagmar Stiefel. »Wenn sie bei einer Fassade das Gefühl haben, die klingt hohl oder geeignet, um sie mit dem Schnabel bearbeiten zu lassen, nehmen sie auch die.«

Die Vogelschutzwarte berät betroffene Hausbesitzer und hat an ihrem Sitz in Frankfurt selbst Erfahrungen gesammelt: »Ein Specht hat in unserer Fassade eine 70 Zentimeter tiefe Höhle gebaut und dabei ganz viel Zellulose raus geholt«, sagte Stiefel. Neu sei das Verhalten der Spechte nicht. »Aber die Sensibilität der Menschen hat sich verändert.«

Etwa im Januar fingen die Vögel - in den Städten zumeist Buntspechte - mit dem Bau ihrer Nester an. »Das hängt etwas von der Witterung ab.« Aber auch von August bis Oktober klopfen Spechte noch in Bäume und Fassaden. »Das sind dann die Männchen, die sich eine Schlafhöhle bauen, die sie ganzjährig nutzen - eine Art Junggesellenbude.« Was tun? Blinkende CDs aufhängen oder ganz enge Drähte ziehen, sagte Stiefel. Beides sei bei Hausbesitzern aber nicht sehr beliebt. Größere Löcher sollten vorsichtshalber mit Bau-Schaum aufgefüllt werden. »Aber bitte vorher schauen, dass kein Specht mehr drin ist.« dpa/nd Foto: dpa/Soeren Stache

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -