Nicht in Holz gebaut

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Frankfurt am Main. Spechte bauen ihre Höhlen nicht nur in Bäume, sondern auch in Hausfassaden: Tiefe Löcher und Schäden in der Isolierung können die Folge sein. »Spechte klopfen sich über Monate eine Nest-Höhle«, sagte die Leiterin der Staatlichen Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland, Dagmar Stiefel. »Wenn sie bei einer Fassade das Gefühl haben, die klingt hohl oder geeignet, um sie mit dem Schnabel bearbeiten zu lassen, nehmen sie auch die.«

Die Vogelschutzwarte berät betroffene Hausbesitzer und hat an ihrem Sitz in Frankfurt selbst Erfahrungen gesammelt: »Ein Specht hat in unserer Fassade eine 70 Zentimeter tiefe Höhle gebaut und dabei ganz viel Zellulose raus geholt«, sagte Stiefel. Neu sei das Verhalten der Spechte nicht. »Aber die Sensibilität der Menschen hat sich verändert.«

Etwa im Januar fingen die Vögel - in den Städten zumeist Buntspechte - mit dem Bau ihrer Nester an. »Das hängt etwas von der Witterung ab.« Aber auch von August bis Oktober klopfen Spechte noch in Bäume und Fassaden. »Das sind dann die Männchen, die sich eine Schlafhöhle bauen, die sie ganzjährig nutzen - eine Art Junggesellenbude.« Was tun? Blinkende CDs aufhängen oder ganz enge Drähte ziehen, sagte Stiefel. Beides sei bei Hausbesitzern aber nicht sehr beliebt. Größere Löcher sollten vorsichtshalber mit Bau-Schaum aufgefüllt werden. »Aber bitte vorher schauen, dass kein Specht mehr drin ist.« dpa/nd Foto: dpa/Soeren Stache

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