Werbung

Im Karussell

PERSONALIE

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Offiziell will in Berlin derzeit niemand was zu den bevorstehenden Veränderungen im landespolitischen Betrieb sagen. »Sorry«, das kommentieren wir nicht, heißt es lapidar. Dabei stehen in den kommenden Wochen einige Veränderungen im politischen Gefüge Berlins an. Schließlich wird parallel zur sehr wahrscheinlichen Bildung eines rot-rot-grünen Senats das große Personalkarussell gedreht werden: Zu besetzen sind Senatoren- und Staatssekretärsposten, gesucht sind auch Funktionsträger für die freiwerdenden Stellen in Fraktion und Partei. Für die bislang oppositionellen Grünen und LINKEN stehen besonders viele Wechsel bevor.

Mit im Personalkarussell Platz genommen zu haben scheint Silke Gebel. Laut »Tagesspiegel« soll die 33-jährige Grüne aus Mitte, die dem realpolitischen Flügel zugerechnet wird, bei der kommenden Wahl zur neuen Vorsitzenden der Grünenfraktion im Abgeordnetenhaus gewählt werden. Bislang amtiert der alte Vorstand weiter, aber ausdrücklich nur bis zur »Wahl eines neuen Fraktionsvorstandes«.

Dass die in Baden-Württemberg geborene Gebel zum Zuge kommen könnte, scheint plausibel. Die zweifache Mutter rückte zwar erst Anfang 2013 ins Landesparlament nach, doch in den vergangenen drei Jahren war sie gleich für das Kernthema Umwelt zuständig. Einen Namen über Parteigrenzen hinaus machte sich die Politikerin im Kampf gegen die Belastung des Spreewassers mit Sulfaten, die zum Großteil aus den Braunkohletagebauen in Brandenburg und Sachsen stammen. Zudem ist Gebel seit langem sehr gut bei den Grünen vernetzt. Sie war früher unter anderem politische Geschäftsführerin der Grünen Jugend im Bund.

Wie stark Gebel geschätzt wird, zeigt auch, dass sie in den Koalitionsverhandlungen von den Grünen als Koordinatorin für den Bereich »Umwelt, Klimaschutz und Energie« benannt wurde. Eben jene Felder, mit denen die Partei in einem Senat punkten muss, wenn sie ihre Klientel bedienen will. Ob Gebel den Politikwechsel als Fraktionschefin begleiten wird? Das wird sich bald zeigen.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal