Extragebühr fürs Fluggepäck

Fluggastrechte

  • OnlineUrteile.de
  • Lesedauer: 2 Min.

Denn trotz dieser Allgemeinen Geschäftsbedingungen berechnete das Unternehmen den beiden Fluggästen auf dem Hinflug keine zusätzlichen Gebühren für zwei aufgegebene Koffer. Doch zwei Wochen später mussten die beiden Reisenden beim Rückflug bei der gleichen Fluggesellschaft 40 US-Dollar drauflegen. Sie verklagten daraufhin das Unternehmen auf Rückzahlung der Zusatzgebühren. Die einschlägigen Bestimmungen in den AGB der Airline benachteiligen einseitig die Kunden, argumentierten sie.

Das Amtsgericht München fand mit Urteil vom 8. Januar 2016 (Az. 159 C 12576/15) an dieser Regelung nichts auszusetzen. Fluggesellschaften seien nicht verpflichtet, Gepäck der Fluggäste generell kostenlos zu transportieren, so das Amtsgericht. Die Liberalisierung des Marktes habe zu einem intensiven Preiskampf im Luftverkehr geführt. Das Modell der Billigfluggesellschaften bestehe darin, sparsamen Kunden attraktive, niedrige Preise anzubieten, wie das auch in diesem Fall geschehen ist.

Da auf dem Gebiet der Sicherheit keine Kompromisse zulässig seinen, senkten sie eben die Kosten beim Service. Man konzentriere sich auf die wesentlichen Dienstleistungen und böte ansonsten Leistungen gegen Entgelt als Zusatzleistungen an, die früher »inklusive« gewesen seien: die Reservierung von Sitzplätzen, Bordgastronomie, Zeitungen oder Gepäckbeförderung.

Selbst etablierte Fluggesellschaften gingen zunehmend dazu über, die mit Gepäck verbundenen Kosten (das Abfertigen, Sortieren, Befördern, die Ausgabe) zu reduzieren und dafür Aufpreise zu verlangen. Daher dürften Fluggäste ohne entsprechende Zusicherung der Airline nicht davon ausgehen, dass das Gepäck kostenlos mitbefördert werde.

Kurzum: Gepäckbeförderung ist kein Service, den Airlines generell kostenlos anbieten müssen. OnlineUrteile.de

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal