Immer mehr Energieverbrauch

Kurt Stenger über unzureichende Klimaschutzpläne der Staaten

Während sich die Klimadiplomaten beim UN-Gipfel in Marrakesch von ihrer Schockstarre nach der Wahl Donald Trumps erholen und in Details zum Pariser Abkommen verzetteln, werden weltweit weiter Treibhausgase in riesigen Mengen in die Atmosphäre geblasen. Die Temperaturen sind im globalen Mittel um 1,2 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit angestiegen - es sollten nicht mehr als 1,5 Grad werden, sonst kommt es knüppeldick, warnen Klimaforscher. Trotz aller Selbstverpflichtungen der Staaten geht die Internationale Energie-Agentur davon aus, dass die globale Energienachfrage im kommenden Vierteljahrhundert noch mal um 30 Prozent ansteigen und sich die Anzahl der Autos verdoppeln wird.

Selbst das tendenzielle Umsteuern weg von Kohle und Verbrennungsmotoren sowie hin zu Erneuerbaren und Elektroautos wird das Fortschreiten des Klimawandels nur etwas abmildern. Der technische Umbau ist richtig und wichtig - doch im Mittelpunkt allen Klimaschutzes muss das Senken des Energieverbrauchs stehen. Gefragt sind natürlich in erster Linie, wegen ihrer historischen Verantwortung, die Industriestaaten, auch wenn sie solche Strategien wie Deutschland im neuen Klimaschutzplan bisher stiefmütterlich behandeln. Das muss sich ändern - selbst wenn es die USA unter Trump vermutlich noch schlechter machen.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.