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Kein »Trumpel«

PERSONALIE

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

Michael Flynn wurde angeboten, Nationaler Sicherheitsberater bei US-Präsident Donald Trump zu werden. Nach seinem Abschluss an der University of Rhode Island im Jahre 1989 trat er in das Army Reserve Officers Training Corps ein und zum Offizier ernannt. Er diente in Fallschirmjägereinheiten, stieg aber immer mehr ins Geheimdienstfach ein. Flynn brachte es bis zum Generalleutnant und Chef des einflussreichen US-Militärgeheimdienstes DIA.

Er gilt als scharfsinniger Analytiker. Dennoch brach 2014 die Karriere des Mannes, der der demokratischen Partei zugeneigt war, jäh ab. Warum ging er in Pension? Es hieß, er habe bei der Reform der DIA übertrieben. Flynn jedoch behauptet, dass er zu viele Wahrheiten gesagt hat über das stümperhafte Verhalten der US-Oberen gegenüber Al Qaida und dem Islamistischen Staat.

Im jüngsten Wahlkampf galt er als enger sicherheitspolitischer Berater Trumps, trat sogar bei Veranstaltungen als »Vorband« des letztlich siegreichen Milliardärs auf. Dabei attackierte Flynn vor allem den leichtfertigen Umgang der Konkurrentin Hillary Clinton mit Geheimpapieren. Davon versteht der Exgeneral eine Menge, schließlich soll auch er als ISAF-General unter der Hand geheime Unterlagen an den pakistanischen Geheimdienst und Verbündete weitergereicht haben.

Flynn ist kein »Trumpel«. Der 58-Jährige wendet sich gegen einen generellen Aufnahmestopp für Muslime. Lediglich Menschen aus Kriegsgebieten will er von den USA fernhalten. Nicht der Islam sei zu bekämpfen, sondern dessen extremistische Strömungen. Er habe den Salafismus in Irak und in Afghanistan als einen »Krebs innerhalb des Islam« begriffen.

Flynns gilt als Putin-freundlich. Nicht nur, dass er Washington zu engerer Zusammenarbeit mit Moskau aufgerufen hat. Im vergangenen Jahr reiste er selbst dorthin, um mit dem Kremlchef und anderen Regierungsvertretern an einer Feier des TV-Senders RT teilzunehmen. Kritik wies er zurück: Erstens sei er für den Besuch des Events bezahlt worden, zweitens sei RT im Grunde nichts anderes als CNN in den USA.

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