Werbung

Wiener Konservative unterstützen Grünen bei Präsidentenwahl

»Manifest« will Sieg von FPÖ-Politiker Hofer am 4. Dezember verhindern

  • Lesedauer: 2 Min.

Wien. Knapp zwei Wochen vor der österreichischen Präsidentschaftswahl am 4. Dezember haben prominente Vertreter des konservativen Lagers zur Wahl des Grünen-Kandidaten Alexander Van der Bellen aufgerufen. Der Rechtspopulist Norbert Hofer an der Spitze des Staates müsse verhindert werden, schrieben sie in einem am Samstag veröffentlichten Manifest. Zu den Unterzeichnern zählten unter anderem der ehemalige EU-Kommissar Franz Fischler sowie Ex-Vizekanzler Wilhelm Molterer von der ÖVP.

Österreich müsse ein »verlässlicher europäischer und internationaler Partner« bleiben, um seine wirtschaftliche Dynamik aufrechterhalten zu können, hieß es in dem Aufruf. »Wir wollen nicht mit Spekulationen über einen Austritt Österreichs aus der Europäischen Union (Öxit) und nicht mit dem Versuch, die blaue Kornblume hinter dem Kreuz zu verstecken, konfrontiert werden«, erklärten die Unterzeichner. Hofer und Parteifreunde traten in der Vergangenheit mit der Kornblume im Knopfloch auf, die in Österreich als Erkennungszeichen von Nazi-Nostalgikern gilt.

Hofer, der für die FPÖ antritt, schließt ein Referendum über Österreichs Zukunft in der EU nicht aus. In dem Manifest hieß es hingegen, nur »gemeinsam« ließen sich Österreichs Probleme und Herausforderungen meistern und nicht »mit Angstmacherei, Hetzparolen und der permanenten Suche nach Sündenböcken«.

Die ÖVP hat ebenso wie die sozialdemokratische SPÖ von Kanzler Christian Kern keine Wahlempfehlung abgegeben. Viele führende Vertreter machten jedoch aus ihrem »persönlichen« Vorzug für Van der Bellen keinen Hehl. Der Grünen-Kandidat hatte bei der Stichwahl am 22. Mai mit hauchdünnem Vorsprung vor Hofer gewonnen. Die Wahl wurde jedoch vom Verfassungsgericht nach einer FPÖ-Beschwerde wegen Unregelmäßigkeiten annulliert. AFP/nd

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -