Visafreiheit für Ukrainer in Aussicht

LINKE: EU-Ostpolitik grundlegend neu ausrichten

  • Lesedauer: 2 Min.

Brüssel. Bürger aus der Ukraine sollen bald ohne Visum in die EU reisen können. Spitzenvertreter der Europäischen Union sagten dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko am Donnerstag bei einem Treffen in Brüssel zu, noch offene Fragen bis Ende des Jahres zu klären. Auch über eine Verlängerung der Sanktionen gegen Russland solle es bis Mitte Dezember Klarheit geben, erklärte EU-Ratspräsident Donald Tusk.

Anlässlich des EU-Ukraine-Gipfels forderte die LINKE eine grundlegende Neuausrichtung der Ostpolitik der EU. »Es sollten klare Signale hin zu einer Entspannungspolitik und Kooperation mit Russland gesetzt werden«, sagte Andrej Hunko, europapolitischer Sprecher der Fraktion im Bundestag. Die EU müsse Kiew zur Umsetzung der vereinbarten Verfassungsreform drängen. »Die wünschenswerte Visa-Liberalisierung muss dann an entsprechende Umsetzungen gekoppelt werden.«

»Die Konfiguration der «östlichen Partnerschaft» hat die Frontstellung gegenüber der russischen Föderation befeuert«, sagte Hunko. Doch nur mit drei der sechs Länder dieser Partnerschaft seien Assoziierungsabkommen geschlossen worden. »In Moldawien wenden sich die Menschen mittlerweile von der EU ab, in der Ukraine führte das Abkommen zur gesellschaftlichen Polarisierung und zum Bürgerkrieg.«

Was diese Polarisierung in sozialer und ökonomischer Hinsicht bedeutet, hat der Wirtschaftswissenschaftler Oleksandr Karchuk für die Rosa Luxemburg Stiftung in dem Papier »Zwei Jahre EU-Assoziierung« untersucht: einen starken Rückgang des Lebensstandards für die Ukrainer und der Wettbewerbsfähigkeit der ukrainischen Wirtschaft. Agenturen/nd

Kommentar Seite 4

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal