Mieter greifen ein

Wohnungsgenossenschaft »Bremer Höhe« in Berlin

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Die Wohnungsbaugenossenschaft Bremer Höhe ist ein Kind der Berliner Finanzkrise. Im Oktober 1999 erfuhren Hunderte Mieter eines an der Schönhauser Allee im Bezirk Prenzlauer Berg gelegenen Häuserblocks, dass der Eigentümer, die städtische Wohnungsbaugesellschaft WIP, verkaufen wollte. Das Unternehmen scheute die hohen Sanierungskosten für den heruntergekommenen Häuserblock. Ende Januar 2000 gründeten 51 Bewohner die Genossenschaft. Am 1. Mai übernahm die Kooperative die 49 Häuser und 21 Grundstücke. Dieser Kraftakt im Hauruckverfahren gelang nur dank großer politischer Unterstützung.

Nach erfolgter Rettung der eigenen vier Wände machte es sich der Mieterzusammenschluss nicht einfach gemütlich im eigenen Nest. 2008 wurde nach längerer Diskussion unter den Mitgliedern ein Strategiepapier verabschiedet. Man wolle, so hieß es, »auch Bevölkerungsgruppen, die ein Interesse am solidarischen, nachbarschaftlichen und eigenverantwortlichen Wohnen« zeigen, die Teilhabe am genossenschaftlichen Modell ermöglichen. Hausprojekte in mehreren Bezirken gehören inzwischen ebenso zur »Bremer Höhe« wie Hobrechtsfelde, eine ehemalige Landarbeitersiedlung vor den Toren Berlins. Und sogar eine Wagenburg zählt zum Portofolio - in der Rigaer Straße in Friedrichshain. nic

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