Balsam für die Ohren

Schallschutz nachrüsten

  • Gabi Stephan
  • Lesedauer: 2 Min.

Zugegeben, ein etwas extremes Szenario. Doch nicht immer sind die baulichen Voraussetzungen gegeben, die Geräuschkulisse minimal zu halten. Sprich: Es fehlt an Schallschutz.

Dies muss jedoch kein Dauerzustand sein, vieles lässt sich dank neuer Werkstoffe und Techniken nachrüsten. Gerade Wohneigentümer können dem Krach selbst zu Leibe rücken und mit einer nachträglichen Dämmung Ohren und Nerven schonen. »Ein verbesserter Schallschutz kann Teil eines Modernisierungspaketes sein«, so Alexander Nothaft vom Verband der Privaten Bausparkassen. »Die Investition lohnt sich auf alle Fälle. Denn, Modernisierungen steigern die Wohnqualität und den Wert der Immobilie, was bei einem späteren Verkauf positiv zu Buche schlägt.«

So lässt sich beispielsweise Trittschall verringern, indem unter Laminat eine Dämmschicht verlegt wird, etwa aus Filz. Ähnliches gilt für das sogenannte Flüsterparkett. Auch elastische Bodenbeläge aus Linoleum, Kork oder Kunststoff sowie schwimmender Estrich sind gute Schallschlucker.

Entscheidend ist, dass der Belag, auf dem die Geräusche erzeugt werden, von der Fußbodenkonstruktion abgekoppelt ist, sonst entstehen Schallbrücken und die Geräusche verbreiten sich ungehindert durch das Haus. Keine bauliche, aber eine sehr wohnliche Investition sind dicke Teppiche oder Teppichböden: Sie reduzieren je nach Dicke des Flors den Trittschall um 20 bis 40 Dezibel.

Für Wände und Decken eignen sich sogenannte Vorsatzschalen - abgehängte Verkleidungen - die mit einer flexiblen Dämmschicht versehen sind. Für kleinere Räume kommen Akustikputze in Betracht. Wer seine Fenster mit Rollladenkästen ausgerüstet hat, sollte auch diese dämmen. Bei älteren Gebäuden entstehen unliebsame Geräusche oft durch Wasser- und Heizungsrohre. Neben gedämmten Rohrschellen eignen sich Materialien aus reißfestem Mehrfachverbund, aus Folie und Gittergewebe zur Schallminderung. Wichtig auch hier: die Entkoppelung von der Hauskonstruktion.

Sind umfangreiche Nachrüstungen notwendig, sollte man überlegen, was sich in Eigenleistung bewerkstelligen lässt und wofür man einen Fachmann beauftragt. Zur Finanzierung können Wohneigentümer beispielsweise ein Bauspardarlehen nutzen. »Interessenten sollten sich ausführlich beraten lassen, damit eine individuell passende Lösung gefunden wird«, rät Alexander Nothaft.

Eine Vorauswahl kann man im Internet unter www.bausparkassen.de und unter www.test.de treffen. Bei Letzterem orientiert man sich an einem Modellfall, der seinem Vorhaben nahe kommt. Daneben bietet auch die Seite www.energie-fachberater.de Tipps zur baulichen Ausführung und Adressen regionaler Fachfirmen.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal