AfD beschließt Wahlkampfstrategie
Berlin. Die AfD will 2017 mit gezielten Provokationen und Tabu-Themen auf Stimmenfang gehen. Ein entsprechendes Strategiepapier wurde am Montag in einer Telefonkonferenz des AfD-Bundesvorstandes beschlossen. Wie aus Parteikreisen verlautete, nahmen die beiden Parteivorsitzenden, Jörg Meuthen und Frauke Petry, aus Termingründen nicht daran teil. In dem Papier heißt es, die AfD solle im Bundestagswahlkampf gezielt Themen ansprechen, die den Bürgern Sorgen bereiteten, von den etablierten Parteien aber nicht offen diskutiert würden. Mit »sorgfältig geplanten Provokationen« wolle man die anderen Parteien zudem zu nervösen und unfairen Reaktionen verleiten. Denn je mehr die AfD von ihnen stigmatisiert werde, »desto positiver ist das für das Profil der Partei«. »Ich bin froh, dass der Bundesvorstand das Strategiepapier endlich verabschiedet hat«, erklärte Parteivorstandsmitglied Georg Pazderski, der hinter der Strategie steht. Er rechne mit einem »großen Wahlerfolg« seiner Partei, »auch weil die Altparteien einen Fehler nach dem anderen begehen«. Petry hatte am Freitag erklärt, dies sei »ein weiteres Papier von vielen«. Als lohnenswerte Zielgruppen identifiziert die AfD in dem Papier wertkonservative Bürgerliche, Gegner eines »europäischen Superstaats«, Protestwähler, Nichtwähler sowie leistungsbereite Arbeiter und Arbeitslose. dpa/nd
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