Debatte um Lkw

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Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hält eine Debatte zur Frage, ob der Lkw vom Terroranschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz ein Museumsstück werden soll, für verfrüht. »Wenn es um ein würdiges Gedenken gehen sollte, wird der Senat sich dem gegenüber nicht verschließen«, sagte Müller dem Berliner »Tagesspiegel« am Donnerstag. Er fügte hinzu: »So kurz nach dem Anschlag eine Debatte zu führen, ob das Tatwerkzeug ausgestellt werden soll, finde ich persönlich zu früh und auch nicht würdevoll.«

Das Haus der Geschichte in Bonn hatte auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa in Erwägung gezogen, Teile des Lkw als Museumsstück, allerdings zu einem geeigneten Zeitpunkt, auszustellen. Der Historiker und Präsident der Stiftung Haus der Geschichte, Hans Walter Hütter, hatte den Angaben zufolge eine mögliche museale Nutzung des Lkw nicht ausgeschlossen. Spekulationen über eine Verwendung des Lkw vom Breitscheidplatz stießen zunächst auf Kritik. Der Sprecher von Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linkspartei), Daniel Bartsch, bewertete die Idee gegenüber dem »Tagesspiegel« als »extrem an der Grenze zur Pietätlosigkeit«. Eine generelle Diskussion über ein dauerhaftes Gedenken und dessen Form müsse es sicher geben, aber mit gebührendem zeitlichen Abstand. Aus dem Haus von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hieß es, dass die Aufarbeitung des Terroranschlags im Vordergrund stehe. epd/nd

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