30 Neonazis in Thüringen untergetaucht

Bundesweit fast 600 Rechtsextreme gesucht / Zahl der offenen Haftbefehle steigt

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Laut einem Bericht der »Thüringer Allgemeinen« sind derzeit circa 30 Rechtsextreme in Thüringen in den Untergrund abgetaucht. Die Zahl der offenen Haftbefehle nehme zu, allein 18 datieren aus dem vergangenen Jahr. Dies teilte das Landeskriminalamt der Zeitung auf Anfrage mit. Katharina König, Landtagsabgeordnete der LINKEN, warnt vor einer »ernst zu nehmenden Gefahr«. Auch andere Politiker zeigen sich angesichts der Zahlen besorgt und lenken den Blick auf den 26. Januar, den 19. Jahrestag des Untertauchens von Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos – des Nationalsozialistischen Untergrundes.

Bundesweit liegen circa 600 offenen Haftbefehle gegen Personen vor, die die Polizei dem »Phänomenbereich Politisch Motivierte Kriminalität rechts« zuordnet. Die Haftbefehle richteten sich gegen 454 Personen, heißt es unter Verweis auf Angaben des Bundesinnenministeriums in einer Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion. Dabei handelte es sich um »verurteilte rechte Täter, die ihre Haftstrafe nicht antraten, sowie Tatverdächtige«. Bei einem Teil der Gesuchten seien mehrere Haftbefehle anhängig. 108 Untergetauchte gelten als gewalttätig. nd

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