Deutsche Bank zahlt weitere Millionen

Strafe wegen fragwürdiger Rubel-Deals

  • Lesedauer: 2 Min.

New York. Die Deutsche Bank macht einen weiteren Schritt bei der Aufarbeitung fragwürdiger Geschäftspraktiken: Der Finanzriese zahlt in einem Vergleich mit Aufsichtsbehörden in den USA und Großbritannien 588 Millionen Euro wegen Geldwäschevorwürfen. Zudem muss die Bank einen unabhängigen Aufseher einsetzen. Ganz ausgestanden ist die Angelegenheit aber noch nicht. Der am Montag bekanntgegebene Vergleich sieht vor, dass die Bank an die New Yorker Finanzaufsicht DFS 425 Millionen Dollar (397 Millionen Euro) zahlt. Die Einigung mit der britischen Finanzaufsicht FCA beläuft sich auf 163 Millionen Pfund (191 Millionen Euro). Die Bank erklärte, die Zahlungen seien »von den vorhandenen Rückstellungen für Rechtsrisiken weitgehend abgedeckt«.

Die Aufseher hatten der Bank mangelhafte Kontrollmechanismen vorgeworfen. Konkret ging es um Geldwäsche unter Beteiligung der Deutsche-Bank-Standorte in Moskau, London und New York in den Jahren 2011 bis 2015. Insgesamt sollten damit zehn Milliarden Dollar gewaschen werden. Dazu investierten Kunden in Moskau in Rubel in Finanzanlagen, während sie zugleich in London die gleichen Produkte zum gleichen Preis in anderen Währungen verkauften. Dabei wurden Firmen genutzt, die in Steuerparadiesen registriert waren.

Die Deutsche Bank habe »wichtige Gelegenheiten verstreichen lassen«, die Vorgänge aufzuspüren, zu stoppen und zu untersuchen, so die DFS. Behördenchefin Maria Vullo mahnte, Finanzinstitute müssten wachsam sein im Kampf »gegen Geldwäsche und andere Aktivitäten, die Cyberkriminalität und Terrorismus unterstützen können«.

Die Bank teilte mit, die FCA bescheinige ihr, dass sie »erhebliche Mittel zur Verbesserung ihrer Geldwäschekontrollen eingesetzt« habe. Endgültig scheinen die Aufseher dem Konzern aber nicht über den Weg zu trauen. Die Bank muss einen unabhängigen Aufseher einsetzen, der Kontrollmechanismen prüfen soll. Zugleich weist die Bank darauf hin, dass wegen der Rubel-Deals »weiter gesonderte Untersuchungen« anderer Aufsichts- und Justizbehörden laufen. Wie AFP erfuhr, ermitteln das US-Justizministerium und die US-Notenbank Fed. AFP/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal